Die Freezers-Partie gegen Ingolstadt wird trotz Tor-Diebstahls nicht wiederholt. Das Problem ist aber ein anderes, meint Björn Jensen.

Das Urteil der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die Partie zwischen dem ERC Ingolstadt und den Hamburg Freezers nicht zu wiederholen, obwohl Hauptschiedsrichter Sirko Hunnius den Hamburgern am vergangenen Sonntag den 5:5-Ausgleich kurz vor Spielende regelwidrig aberkannt hatte, ist nachvollziehbar. Wenn das Regelwerk für solche Verstöße Unparteiischer keine Sanktionen vorsieht, fehlt schlicht die Rechtsgrundlage, um einem Wiederholungsspiel eine juristische Grundlage zu verleihen.

Der eigentliche Skandal ist, dass die Durchführungsbestimmungen einen solchen Fall nicht vorsehen. Da hilft auch der Verweis darauf, dass so etwas in der 22-jährigen DEL-Geschichte noch nie vorgekommen sei, wenig. Eine Profiliga, die angesichts der aktenkundigen Vorfälle um Wettmanipulation im Leistungssport nicht in Erwägung zieht, dass auch Schiedsrichter nicht immer regelkonform pfeifen, handelt unprofessionell, naiv, sogar peinlich. Wobei Hunnius natürlich nicht die Absicht unterstellt werden soll, den Freezers vorsätzlich schaden zu wollen. Sein Verhalten jedoch ist mit der Sperre bis Saisonende zu milde bestraft. Er sollte nie wieder DEL-Spiele leiten dürfen.

Zu loben ist das Verhalten der Freezers, die aus der Einsicht heraus, einen zähen Rechtsstreit nicht gewinnen zu können, das Urteil fair akzeptieren, gleichzeitig aber darauf drängen, dass die DEL ihre Statuten anpasst. Das ist professionelles Verhalten, das hoffentlich belohnt werden wird.