Der Eishockeyprofi zog sich beim 9:4 gegen Iserlohn eine schwere Schulterverletzung zu

Hamburg. Einen schlechteren Start in die neue Woche hätte sich Jerome Flaake kaum vorstellen können. Den Montagvormittag verbrachte der Stürmer der Hamburg Freezers bei Teamarzt Jan Schilling im Therapiezentrum Hafencity. Dort bekam der 24-Jährige endgültige Gewissheit über die Schwere der Verletzung, die er sich am Sonntag beim 9:4-Sieg gegen die Iserlohn Roosters zugezogen hatte.

In einem harmlosen Gerangel mit Gegenspieler Ryan Button sprang Flaake unglücklich die rechte Schulter heraus. Dabei zog er sich einen Labrumabriss zu, der das Saison-Aus bedeutet. Auch die Eishockey-WM im Mai in Prag und Ostrau wird wohl ohne Flaake stattfinden. „Ich wusste sofort, dass es was Schlimmes ist. Die Schulter fühlte sich scheiße an, total instabil. Unser Arzt und Physiotherapeut Stefan Reuter mussten gemeinsam die Schulter wieder einrenken. Das war brutal schmerzhaft“, sagte Flaake. Ob die Verletzung konservativ oder operativ behandelt wird, soll nun Schulterspezialist Sven Lichtenberg in der ATOS Klinik in Heidelberg klären. Bis Mittwoch soll eine finale Entscheidung fallen. Geht es nach Flaake, legt er sich unter das Messer. „Die Schulter ist im Eishockey so eine Sache. Ich hätte ein besseres Gefühl, wenn ich weiß, dass alles wieder fest verankert ist“, sagte Flaake.

So oder so müssen die Hamburger bis zu drei Monate auf ihren zweitbesten Scorer (15 Tore, 21 Vorlagen) verzichten. Nach Mittelstürmer Garrett Festerling, der in der Hauptrunde aufgrund eines Handbruchs nicht mehr zum Einsatz kommen wird, ist Flaake der zweite Teil der Paradereihe mit Top-Torjäger Kevin Clark, der langfristig ausfällt. Für die Hamburger ist es bereits die 16. (!) schwere Verletzung in dieser Saison. „Es ist einfach frustrierend. Kaum kommt jemand gesund zurück, fällt der nächste Leistungsträger lange aus. So eine Spielzeit mit so viel Pech habe ich in meiner Laufbahn noch nie erlebt. “, sagte ein niedergeschlagener Sportdirektor Stéphane Richer.

Personell werden die Hamburger auf den Ausfall Flaakes nicht reagieren. Zwar könnten die Freezers noch eine Ausländerlizenz vergeben, allerdings müssten dann zwei Importspieler auf der Tribüne sitzen.„Bei uns fallen ja immer nur die Deutschen aus, macht ein Transfer keinen Sinn . Außerdem wären Flaake und Festerling, die mit Clark die beste Reihe in der DEL gebildet haben, auch durch einen Ausländer nicht zu ersetzen“, sagte Richer.