Eintrachts Karim Matmour sah noch in der ersten Halbzeit die Gelb-Rote Karte. Fortuna Düsseldorf sammelt weiter Punkte gegen den Abstieg.

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf erlebt einen Höhenflug und sammelt fleißig Punkte gegen den Abstieg, Eintracht Frankfurt kassiert den nächsten Rückschlag in der Fußball-Bundesliga. Nach starkem Saisonstart verloren die Hessen am Freitag beim Mitaufsteiger Düsseldorf deutlich mit 0:4 (0:2) und haben nur einen Sieg aus den vergangenen sieben Partien erreicht. Stefan Reisinger (38. Minute), Oliver Fink (42.), Nando Rafael (58.) und Axel Bellinghausen (85.) sorgten für den ersten Fortuna-Heimerfolg in der Bundesliga gegen die Eintracht seit dem 1:0 am 9. März 1991.

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Die Rheinländer verbesserten sich dank des höchsten Saisonsiegs zum Auftakt des 15. Spieltags zumindest bis Samstag auf den 13. Tabellenplatz. „Heute hat vieles von der ersten Minute an gepasst“, sagte Stefan Reisinger, der mit seinem dritten Treffer im dritten Spiel nacheinander den Torreigen eröffnete. Oliver Fink (42.), Nando Rafael (58.) und Axel Bellinghausen (85.) sorgten für den Endstand.

Die Hessen verloren vor 51 345 Zuschauern in der Esprit-Arena in der 34. Minute zudem Karim Matmour mit Gelb-Rot. „Wenn bei uns welche fehlen, haben wir es immer schwer. Wir müssen immer 100 Prozent geben, das haben wir heute nicht geschafft“, sagte Alexander Meier. „Vier Torschüsse und vier Tore, das ist extrem bitter für mich. Wir fressen Tore, das ist Wahnsinn“, klagte Eintracht-Torwart Kevin Trapp.

Wegen der hektischen Zweitliga-Auseinandersetzung beim 1:1 im Februar an gleicher Stelle hatte die Eintracht am Freitag außer 5200 mitreisenden Fans auch noch 50 eigene Ordner nach Düsseldorf geschickt. Die Begegnung war als Risikospiel eingestuft – zurecht: Bei Ausschreitungen in der Düsseldorfer Altstadt wurde die Polizei von Frankfurter Anhängern attackiert. 65 Personen wurden in Gewahrsam genommen. Wegen Verzögerungen bei der Anfahrt pfiff Schiedsrichter Michael Weiner mit zehn Minuten Verspätung an. Aus Protest gegen das geplante Sicherheitskonzept schwiegen die Fans anfangs zwölf Minuten und zwölf Sekunden Schweigen.

Der Eintracht fehlte mit den Innenverteidigern Bamba Anderson (Bauchmuskel-Operation) und Carlos Zambrano sowie Kapitän Pirmin Schwegler (beide gesperrt) die Defensivachse. Rückkehrer Vadim Demidov und der 17-jährige Marc-Oliver Kempf bildeten die Abwehrzentrale. Im Angriff verdrängte der zuletzt gesperrte Matmour den formschwachen Olivier Occean – aber nur eine gute halbe Stunde: Dann musste Matmour wegen wiederholten Foulspiels vom Platz.

Schon vier Minuten danach erhielt die Eintracht die Quittung, als Reisinger nach einem Solo das 1:0 erzielte. Finks Linksschuss aus gut 20 Metern war so etwas wie eine Vorentscheidung, zumal sich die Elf von Norbert Meier in einem kleinen Höhenflug befindet: Mit dem 2:0 gegen den HSV, dem Remis beim BVB und dem Erfolg gegen die Eintracht holte die Fortuna in der Englischen Woche sieben Punkte. Nach Rafaels 3:0 war alles gelaufen, obwohl Stefan Aigner (54.) kurz vor dem dritten Gegentreffer bei einem Kopfball fast auf 1:2 verkürzt hätte.

Meier hatte ein glückliches Händchen mit Fink, der als Vertreter des gesperrten Ivan Paurevic zurückkehrte, und Rafael. Der musste auflaufen, weil Robbie Kruse kurzfristig wegen muskulären Problemen ausfiel. Schon in der 9. Minute musste Kempf gegen Rafael in höchster Not klären. Mit dem 3:0 belohnte Rafael Meiers Vertrauen.