Die Berlinerin folgt Görges und Kohlschreiber in die Runde der letzten 16. Dort wartet die Russin Scharapowa, die gegen Kerber gewann.

Melbourne. Die Berlinerin Sabine Lisicki hat das Achtelfinale der Australian Open erreicht und trifft in der Runde der letzten 16 auf die Russin Maria Scharapowa. Lisicki buchte das Match gegen die Weltranglistenvierte durch einen hart erkämpften 2:6, 6:4, 6:2-Sieg nach 1:58 Spielzeit gegen die Russin Swetlana Kusenkowa. „Natürlich freue ich mich auf dieses Spiel“, sagte Lisicki, „aber damit beschäftige ich mich erst morgen.“ Zunächst einmal wollte die 22-Jährige genießen, dass sie zum dritten Mal in Serie bei einem Grand Slam ins Achtelfinale eingezogen war. Scharapowa hatte sich zuvor gegen Angelique Kerber mit 6:1, 6:2 durchgesetzt und ein rein deutsches Achtelfinale verhindert. Am Freitag hatten sich bereits Julia Görges aus Bad Oldesloe und Philipp Kohlschreiber aus Augsburg für die vierte Runde des Grand-Slam-Turniers in Melbourne qualifiziert.

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Lisicki erwischte in der Hisense Arena einen katastrophalen Start. Die Berlinerin stand anfangs völlig neben sich und leistete sich viele einfache Fehler. Vor allem der Aufschlag, sonst ihre stärkste Waffe, bereitete der 22-Jährigen große Sorgen. Im ersten Satz konnte Lisicki kein einziges Mal ihr Service halten und gab den Durchgang nach gerade einmal 28 Minuten mit 2:6 ab. „Ich habe ganz schlecht angefangen und nicht viel getroffen“, gestand die Wimbledon-Halbfinalistin des vergangenen Jahres.

Auch im zweiten Abschnitt fand Lisicki zunächst nicht zu ihrem Spiel und kassierte sofort ein weiteres Break. Doch dann biss sich die Nummer 15 der Welt in die Partie. Nachdem sie Kusnezowa den Aufschlag zum 3:3 abgenommen hatte, ballte sie die Faust und feuerte sich mit einem lauten „Come on“-Schrei selbst an. Mit 6:4 entschied sie den Satz für sich und brach damit den Widerstand der Russin.

Im entscheidenden Durchgang bestimmte nun Lisicki das Geschehen und verwandelte nach 1:58 Stunden ihren vierten Matchball. „Ich bin so erleichtert, dass ich weiter bin“, jubelte die deutsche Nummer zwei, die sich nun mit Kerber-Bezwingerin Scharapowa messen darf.

Kerber stand gegen den Australian-Open-Champion von 2008 zunächst völlig auf verlorenem Posten. Die US-Open-Halbfinalistin gab ihr erstes Aufschlagspiel zu Null ab und verlor im Laufe des ersten Satzes noch zwei weitere Male ihr Service. „Ich habe anfangs überhaupt nicht meinen Rhythmus gefunden“, gestand die Kielerin.

Auch im zweiten Durchgang gab die Schleswig-Holsteinerin prompt ihr Service ab und hatte dem druckvollen Spiel von Scharapowa nichts entgegenzusetzen. Die 24-Jährige steckte aber nicht auf und schaffte mit dem sechsten Breakball unter dem großen Jubel des Publikums das Re-Break zum 1:2. „Anfang des zweiten Satzes war ich dran. Da haben zwei, drei Punkte über den weiteren Verlauf entschieden“, meinte Kerber.

Gut 20 Minuten agierte sie auf Augenhöhe mit der Russin. Doch dann unterliefen ihr einige leichte Fehler, während Scharapowa gerade in den entscheidenden Momenten ihr bestes Tennis spielte. Die Begegnung kippte daher wieder zu Scharapowas Gunsten. Nach 1:27 Stunden verwandelte die Nummer vier der Welt ihren ersten Matchball. „Sie hat im zweiten Satz deutlich stärker gespielt. Das Spiel war da knapper, als es das Ergebnis aussagt“, gestand Scharapowa.

Im Schnellverfahren entledigte sich Titelverteidiger Novak Djokovic seiner dritten Aufgabe. Nach nur 1:14 Stunden verwandelte er beim 6:0, 6:1, 6:1 gegen den Franzosen Nicolas Mahut den Matchball. Auch der an Nummer sechs gesetzte Franzose Jo-Wilfried Tsonga machte beim 6:2, 6:2, 6:2 gegen den Portugiesen Frederico Gil kurzen Prozess. In drei Sätzen weiter gekommen sind auch David Ferrer aus Spanien (7:5, 6:2, 6:1 gegen Juan Ignacio Chela aus Chile) und der Franzose Richard Gasquet (6:3, 6:3, 6:1 gegen Janko Tipsarevic aus Serbien).

Für eine Überraschung sorgte die Russin Ekaterina Makarowa, die ihre an Nummer sieben gesetzte Landsfrau Vera Zwonarewa 7:6 (9:7), 6:1 besiegte. Die tschechische Wimbledonsiegerin Petra Kvitova profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe ihrer Gegnerin Maria Kirilenko aus Russland, allerdings führte die Favoritin bereits 6:0, 1:0. Auch die Serbin Ana Ivanovic wurde beim 6:3, 6:4 gegen Vania King (USA) wenig gefordert.

(dapd/dpa/abendblatt.de)