Es ist das große Weihnachtsmärchen dieses Sportjahres. Michael Schumacher kehrt in die Formel 1 zurück, noch dazu im Mercedes-Silberpfeil. Wenn der lädierte Hals hält, kommt die Hochzeit zwischen Deutschlands schnellstem Autofahrer und der traditionsreichen schwäbischen Marke zur rechten Zeit. Der milliardenschwere Rennzirkus war aus der Spur geraten. Jetzt soll es für die Veranstalter silberne Sterne regnen, auch die Einschaltquoten werden einen Blitzstart hinlegen.

Bleibt die Frage, ob man einem bald 41-jährigen Ruheständler wirklich sieben Millionen Euro zahlen muss, um wieder 19-mal im Kreis zu fahren. Kann er überhaupt mit der jüngeren Konkurrenz mithalten? Geschenkt. Die Werbung ist unbezahlbar. Schumachers Ego war schon immer größer als jede Vernunft. Die Testfahrten beim gescheiterten Comeback im Sommer hatten seine Lust unstillbar geweckt. Sein Leben riskiert er in einem Formel-1-Auto kaum. Wohl aber sein Denkmal als Champion. Doch das ist ihm herzlich gleichgültig.