Es schien unmöglich. Und das Wunder ist bei Bastian Reinhardt auch ausgeblieben. Damit ist weniger sein neuer Vertrag als die Heilung seines...

Hamburg. Es schien unmöglich. Und das Wunder ist bei Bastian Reinhardt auch ausgeblieben. Damit ist weniger sein neuer Vertrag als die Heilung seines Bänderanrisses gemeint. "Es gibt nicht viele Ärzte, die mir empfehlen würden zu spielen", sagt der Abwehrrecke, "aber unser Arzt meinte, wenn die Schmerzen aushaltbar sind, soll ich spielen. Und das mache ich."

Entgegen jeder Vernunft und zur Freude seines Trainers Martin Jol steht Reinhardt damit am heutigen Sonnabend (15.30 Uhr, Nordbank-Arena) wohl in der Startelf. "Es gibt nicht viele Typen wie Basti, die immer spielen, egal ob verletzt oder nicht. Er war immer wichtig - und er ist immer wichtig für diese Mannschaft. Wer ist heute noch so?", so Jols in eine rhetorische Frage mündende Lobpreisung.

Die Antwort: Alex Silva. Der Brasilianer versuchte es im Abschlusstraining ebenfalls mit einem Bänderanriss im Sprunggelenk. Einziger Unterschied zu Reinhardt: Der 23-Jährige musste abbrechen. "Ich habe es unbedingt versuchen wollen", so Silva, "aber es ging absolut nicht. Es besteht keine Hoffnung für das Frankfurt-Spiel."

Dabei liegen gerade auf der Partie gegen die Eintracht große Hoffnungen. Die Spielpaarungen des 17. Spieltags machen es möglich, dass der HSV mit einem Sieg bis auf einen einzigen Punkt an den kommenden Herbstmeister (Bayern oder Hoffenheim) herankommen kann. "Wenn wir gewinnen, sind wir oben dran und haben schöne Weihnachten", sagt Ivica Olic, auf dem nach den Wechselgerüchten zum FC Bayern München besonderes Augenmerk liegen wird. Der Kroate weiß um die Brisanz, lässt sich aber nichts anmerken. "Die Gedanken gibt es ja schon länger, und trotzdem habe ich gut gespielt und getroffen", so Olic, der einen Wechsel schon in der Winterpause ausschloss: "Ich kann den Fans nur sagen: Ich bin noch hier. Ich gehe auch nicht nach diesem Spiel. Wenn ich gehe, dann im Sommer. Aber bis dahin werde ich alles für diesen Verein, diese Stadt und diese Fans geben."

Anfangen kann er damit gegen Frankfurt. Auch, um Torwart Frank Rost etwas milder zu stimmen. Der 35-Jährige hatte auf seiner Internetseite ( www.Frank-Rost.com ) ein ernüchterndes Halbserien-Fazit gezogen, sprach von "nicht wirklich überzeugendem" Fußball. "Es stimmt", so der Keeper, "wann haben wir zuletzt mal zu Hause 5:0 gewonnen? Wir können nicht behaupten, mal einen Gegner abgeschossen zu haben." Bis heute?

"Vielleicht zeigen ja alle - Mannschaft wie Fans - Ivica noch mal, dass er hier am besten aufgehoben ist", hofft Jol auf einen gelungenen Jahresabschluss in der Bundesliga. Was ihn hoffen lässt? Jol: "Mein Lebensmotto: Nichts ist, wie es scheint."