Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: “Wir werden alles tun, ihn für die nächste Saison zu holen.“

Hamburg. Nun pokert auch noch München mit. Der FC Bayern will HSV-Torjäger Ivica Olic. Dem Kroaten, der am Saisonende ablösefrei ist, liegt ein Angebot des Fußball-Rekordmeisters vor. "Wir sind überzeugt, dass Ivica wunderbar zu unseren Stürmern Luca Toni und Miroslav Klose passt. Wir werden alles tun, ihn für die nächste Saison zu holen", erklärte Bayerns Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge der "Bild". Ivica Olic, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, hat nun die Qual der Wahl. Und sein Berater Gordon Stipic sagt: "Vor ein paar Tagen stand die Chance, dass Ivica beim HSV bleibt, noch bei 80:20 oder 70:30, nun denke ich, liegt sie bei 50:50."

Am Abend fuhr der kroatische Nationalstürmer zu einem HSV-Fan-Klub in Nienburg an der Weser. Es dürfte wohl seine Abschiedsvorstellung gewesen sein. Stipic zum Stand der Dinge: "Das Interesse der Bayern ist mir bekannt, aber jetzt schon Vollzug zu vermelden, oder ein Gerücht in die Welt zu setzen, dass es schon irgendwelche unterschriftsreife Verträge vorliegen, das ist mit Sicherheit nicht der Fall. Da muss man noch einige Tage abwarten, wie sich das alles entwickelt."

Video: FC Bayern will Ivica Olic

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Auch der FC Valencia, der FC Liverpool und Juventus Turin sollen an dem EM-Teilnehmer interessiert sein. Stipic hat stets betont, dass die Familie Olic liebend gerne in Deutschland bleiben würde. Und zum Interesse des Rekordmeisters sagt der Olic-Berater vielsagend: "Bayern München ist halt Bayern München. Und München liegt auch in Deutschland."

Zudem brächte die Ablösefreiheit Olic ein ordentliches Handgeld. Aber dass das allein nicht glücklich macht, zeigt das Beispiel Lukas Podolskis , der als arrivierter Nationalspieler sogar um seine Freigabe kämpfen musste.

Deshalb warnt HSV-Trainer Martin Jol seinen Stürmer: "Natürlich sehen die Spieler das Geld, das sie verdienen können, aber ich finde es immer wichtig, dass sie wissen, was sie haben. Ivica hat bei uns ein gutes Leben, er weiß, dass er bei uns immer spielt, das ist beim FC Bayern nicht immer so." Dann nennt Jol ein Beispiel: "Da muss man jede Woche seine Leistung bringen. Der Lukas Podolski ist vielleicht einmalig, aber er spielt nicht - da gibt es Vor- und Nachteile." Martin Jol weiß aber auch: "Oft gibt aber doch das Geld den Ausschlag."

In der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester soll nun eine Entscheidung in Sachen Olic-Wechsel fallen. Angeblich will der Kroate statt 2,3 demnächst drei Millionen Euro beim HSV verdienen.

HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer unterstrich derweil die Wertigkeit des Vertragsangebotes, das der HSV Olic unterbreitet hat. "Ivica gehört schon zu den Spielern, die bei uns sehr gut verdienen. Wir haben ihm jetzt ein sehr gutes Angebot gemacht", sagt Beiersdorfer. Olic selbst wollte sich nicht zu diesem Thema äußern. HSV-Medienchef Jörn Wolf: "Ihn nervt das alles sehr." Vor einem halben Jahr wollte Ivica noch unter allen Umständen bleiben, nun hat sich die Lage geändert. Stipic: "Man hat es verschwitzt, aus welchen Gründen auch immer, zu verlängern, und nun ergibt sich eine neue Situation. Dafür muss jeder Verständnis haben. Ich mache ja auch nur meinen Job."