Kommentar

Der Radprofi Patrik Sinkewitz lag bei der Tour de France auf Platz 68, als ihn ein Unfall aus dem Sattel warf. Die Verletzungen, die er dabei erlitt, werden bald verheilt sein. Der Schaden, den er seinem Sport zugefügt hat, wird sich so schnell nicht reparieren lassen.

Die positive Dopingprobe des T-Mobile-Profis hat die Szene vom Beichtstuhl auf die Anklagebank geführt. Wer glaubte, mit den intimen Bekenntnissen einer Fahrergeneration sei das Dopingproblem verjährt, sieht sich eines Schlechteren belehrt.

Dass ARD und ZDF vom Rad steigen, ist konsequent. Allzu lange haben sie den verseuchten Wanderzirkus marktschreierisch angepriesen und vor den Machenschaften hinter den Kulissen die Augen verschlossen. Die Sponsoren sollten nachziehen. Nur wenn dem Sumpf Geld und Aufmerksamkeit entzogen werden, kann er trockengelegt werden.

ARD und ZDF haben jetzt die Latte hoch gelegt. Wie werden sie etwa bei Olympia in Peking reagieren, wenn Doping-Fälle, was zu erwarten ist, zum Beispiel in der Leichtathletik passieren - auch abschalten?