Heute ist alles anders in Horn: Hippodrom paradox! Im Seejagdrennen müssen die Jockeys ihre Vollblüter durch den großen Teich dirigieren, im "Langen Hamburger" geht's über die Mammutdistanz von 3200 Meter - und gleich viermal werden die Traber angespannt.

Was überrascht; denn eigentlich sind die ja in Hamburgs Westen zu Hause. Was als Vorgeschmack für die geplante Doppelrennbahn dient, ist aus der Not geboren. Wie alle deutschen Turfveranstalter hat auch der altehrwürdige Hamburger Renn-Club Mühe, die Felder zu füllen. Während viertklassige Prüfungen quantitativ gut besetzt sind, mangelt es in den Klasserennen an starken Startern.

Die Traber lassen sich nicht lange bitten: In Horn gibt es ein Vielfaches des üblichen Bahrenfelder Preisgeldes zu verdienen. Ob aus der Not indes eine Tugend gemacht werden kann, bleibt fraglich. Denn es gilt: Mehr Masse als Klasse. Zudem müssen die Sulkys durch weiches Grasgeläuf gezogen werden. Das könnte für Fahrer und Pferde, aber auch für Wetter ungemütlich werden . . .