Es waren entbehrungsreiche, zäh verrinnende elfdreiviertel Monate. Ohne Galopp in Horn kein Kitzel beim Finish, keine Rostbratwurst mit Rosskontakt direkt am Geläuf, kein Frischgezapftes inklusive Fachsimpelei mit Vollblutzockern am Rennbahnkiosk, auch keine Sport-Welt mit frischen Formen als nächtliche Bettlektüre.

Besonders fehlte der Kick am Totalisator. Die immer wieder neue, "einmalige" Chance, Kalamitäten auf dem Konto mit einem Volltreffer in der Dreierwette hinweg zu fegen. Die Hoffnung steht Pate bei jedem Wettschein, den du kunstvoll markierst. Am Sonnabend, das steht nach intensiven Studien fest, ruhen Träume und bares Geld auf Sterntaler im fünften und Lucky Directa im elften Rennen. Vielleicht gilt: Nomen est omen.

Vor allem jedoch winkt ein Wiedersehen mit Weggefährten, die quasi zum Inventar des Hippodroms gehören. Reist Frank, der "Sachsenking", aus Leipzig an? Hat Peter, Taxifahrer mit Goldkettchen, "geheime Tipps aus den Stallungen" parat? Ist Helmut wieder da? Kuchen-Wilbert? Am Ende der sieben Renntage wird man sie inbrünstig verfluchen, jetzt aber kommt erst einmal Vorfreude auf.