Spargel satt: Im VIP-Zelt wurden am Sonnabend 900 Portionen des stimulierenden Gemüses gereicht. Am Derbytag sorgte Heinz Wehmann (Landhaus Scherrer) mit 24 Köchen und 40 Servicekräften für 4000 Portionen vom Feinsten. Darunter gebeizter Basilikum-Lachs mit Apfelkren und Kartoffelpuffer, Radiatori mit gebratenen Garnelen, krosse Ente mit Spitzkohl, Cassis-Kirschen, Batatenpürree sowie Orangenpfeffersauce - und zum Dessert Spargel-Eis.


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Pöbelnd stand ein morgendlicher Jogger vorm Turnierbüro. Welche Frechheit, dass die Derbytage seine angestammten Wege durch den Park störten. Zwei Freikarten besänftigten den Heißsporn - friedlich zog er wieder ab.


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Richtig rund ging's nach dem letzten Sprung im Spezialitätenrestaurant "To'n Peerstall" am Hochrad am Rande der Derbyanlage. Wirt Hansi Baumgartner, HSV-Fan par excellence, servierte nicht nur knusprige Bratkartoffeln, fruchtige Obstbrände, sondern auch die aktuellsten Infos aus dem Fußball- und Pferdesport. Bald soll, zumal der Dinosaurier der Bundesliga sogar den UI-Cup erreicht hat, wieder die HSV-Flagge gehisst werden.


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Im Doppeldecker-VIP-Zelt auf dem Derbygelände sitzen, eiskalten Schampus schlürfen und eine dicke Lippe riskieren, das kann jeder. Wahre Pferdeliebe zeigt sich hinter den Kulissen. Wie das langjährige Präsidenten-Duo des gastgebenden Norddeutschen und Flottbeker Reitervereins demonstrierte. Dietmar Dude stand stundenlang auf dem Abreiteplatz, legte Stangen für die übenden Pferde aus, und Klaus Meyer kümmerte sich im Stallbereich liebevoll um alle Details.


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Nichts zu machen bei der Parkplatzsuche. Die Polizei sperrte weiträumig ab. Wer das ignorierte, sah sein Auto am Haken. Derbykenner kamen mit der S 1. Von der Station Botanischer Garten sind es nur wenige Schritte bis zum Eingang Jürgensallee.


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Großer Bahnhof in Sicht für Alwin Schockemöhle. Der Grandseigneur der Springreiterzunft, der 1976 in Montral (Kanada) olympisches Gold gewann, feiert am 29. Mai seinen 70. Geburtstag. An der Bratwurstbude am Einritt des Derbyplatzes diskutierten gestern etliche Derby-Veteranen über den Wettstreit um das Blaue Band vor genau einem halben Jahrhundert: 1957 siegte Alwin Schockemöhle mit Bachus vor seinem langjährigen Freund Fritz Thiedemann auf Godewind.


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Der olympische Gedanke (Teilnehmen ist alles!) lockte auch Hugo del Cerro von Scharn aus Argentinien und Ariana Azcarraga aus Mexiko nach Flottbek. Zwar fehlte das Gros der ganz großen Stars aus dem Ausland, dennoch machten Reiterleut' aus Übersee die 24 Prüfungen facettenreicher.


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Einen tollen Spaß organisierte Tchibo im großzügig angelegten Kinderland: Mina schminkte, Pony Nicki trabte, und auf der Hüpfburg gab's Sprünge fast wie auf dem Parcours. Alles gratis - wer wollte, konnte spenden.


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Richtig in Szene gesetzt wurden die Sponsoren - zwischen den Sprüngen. So und so. Unter dem Strich ermöglichten sie einen Rekordetat von 1,65 Millionen Euro. Viel zu tun also für die Profis des En Garde-Teams um Lars Wendelken. Es hagelte Komplimente.


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Bei der Siegerehrung vertrat Hamburgs Zweite Bürgermeisterin, Birgit Schnieber-Jastram (CDU) den Senat. Im Vorjahr war Bürgermeister Ole von Beust präsent. Er hielt Wort: Die 2006 garantierte Investition für einen neuen Rasen wurde in die Tat umgesetzt.


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Yvonne Dude, Tochter des Reitervereins-Vize Dietmar Dude, machte nicht nur den Vater froh: In der 2. Qualifikation belegte sie mit dem 16jährigen Wallach United MG, dem zweitältesten Pferd im Wettbewerb, Platz 28 und sicherte sich so die Derby-Teilnahme. Dort verzeichnete sie drei Abwürfe und wurde 21.