HAMBURG. Polens Handballer schickten nach dem Halbfinal-Sieg gegen Dänemark (36:33) ihre Kampfansagen an die Jungs von Heiner Brand. "Wir wollen gegen Deutschland noch einmal zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind", sagte Rückraum-Ass Marcin Lijewski.

Die Polen haben allen Grund, an eine Fortsetzung ihres Erfolgs zu glauben. Sie bezwangen in der Vorrunde Deutschland mit 27:25 und hielten den Dänen trotz sechs virusgeschwächter Spieler stand. "Das ist unglaublich, oder?", fragte der völlig aufgekratzte Trainer Bogdan Wenta (45), der am Sonntag bei der Titelentscheidung innerlich etwas zerrissen sein dürfte. Denn der gebürtige Pole besitzt seit über zehn Jahren einen deutschen Pass und trainiert den Bundesliga Klub SC Magdeburg. Auch der zweite Torhüter Adam Weiner, der im Halbfinale am längsten im Kasten stand, war überwältigt vom unverhofften Finaleinzug. "Das war unser aller Traum, und nun ist es Wirklichkeit". Er sehe dem Spiel gegen Deutschland "mit Freude, aber auch mit Respekt" entgegen. "Die haben sich im Turnierverlauf unheimlich gesteigert und spielen eigentlich mit acht Spielern - wegen der tollen Zuschauer".

Eine andere Rechnung machte der erste Torhüter Slawomir Szmal auf, er erinnerte nochmals an die Vorrunde, in der sein Team Deutschlands Handballer schlug. Die Polen werden zudem von der Euphorie getragen, die sie in ihrer Heimat entfachten. "In den Sportzeitungen sind die ersten drei Seiten voll mit Handball - sonst ist da nur Fußball", berichtete Wenta stolz.