Der Schlüssel zum Erfolg gegen Polen - und damit zum Gewinn des Weltmeistertitels - ist die deutsche Abwehr. Die wurfgewaltigen polnischen Rückraumschützen Tkaczyk, Bielecki und Marcin Lijewski, alle drei absolute Weltklasse, sollten schon in ihrer Anlaufbewegung zehn, elf Meter vor dem Tor gestört werden. Das gelingt am besten in einer aggressiven Deckungsformation mit einem oder zwei vorgezogenen Abwehrspielern.

Mit dieser dynamischen Art der Verteidigung haben die Polen ihre Probleme. Das zeigte sich auch im Vorrundenspiel gegen uns, das die Polen 27:25 gewannen. In der Phase der zweiten Halbzeit, als wir von unserer 6:0-Deckung (alle Mann am Sechs-Meter-Kreis) kurzzeitig auf eine 5:1-Formation umstellten, wandelte das deutsche Team einen Rückstand in eine Führung. Warum Bundestrainer Heiner Brand danach wieder zur 6:0 zurückkehrte, habe ich damals nicht verstanden.

Natürlich kann man gegen Polen auch mit einer 6:0-Deckung gewinnen. Nur: Dann hängt fast alles an der Leistung von Torhüter Henning Fritz. Dass man sich auf ihn verlassen kann, hat Fritz hinlänglich bewiesen. Ich meine aber, man muss ihm nicht die ganze Last der Verantwortung aufbürden.