Das Haus des damaligen Bayern-Spielers brannte “wie ein Pizzaofen“, sagte der Feuerwehrkommandat am Donnerstag in München vor Gericht.

München. Mit dramatischen Berichten von Feuerwehrleuten ist am Donnerstagmorgen der Brandstiftungsprozess gegen den brasilianischen Fußball-Profi Breno fortgesetzt worden. Der 22-Jährige muss sich vor dem Landgericht München verantworten, weil er im September 2011 seine gemietete Villa im Münchner Nobelvorort Grünwald in Brand gesteckt haben soll – auch aus Frust über seine sportliche Situation. Der Feuerwehrkommandant, der am 20. September im Einsatz war, schilderte vor Gericht die dramatische Nacht. „Aus jedem Fenster, aus jeder Tür schlugen die Flammen heraus“, sagte er.

Als er mit seinem Löschzug ankam, habe Brenos Haus bereits gebrannt „wie ein Pizzaofen“. Es sei nicht mehr möglich gewesen, sich dem Anwesen zu nähern. Brenos Frau Renata und dessen Spielerkollege und Landsmann Rafinha hätten „hysterisch geschrien“. „Ich habe mich da gedanklich auf eine Leichenbergung eingestellt“, berichtete der Feuerwehrkommandant. Ein Kollege von ihm erzählte, Brenos Frau habe immer wieder „meine Babies“ gerufen – später habe sich herausgestellt, dass sie damit wohl die Hunde der Familie gemeint habe. Bayern-Spieler Rafinha habe außerdem gesagt, ein Cousin sei den Flammen erst in letzter Sekunde entkommen.

"Das ist mein Leben": Breno vor Gericht unter schwerem Verdacht

Bei dem Feuer entstand ein Schaden von mehr als einer Million Euro, verletzt wurde niemand. Auch die beiden Hunde der Familie, die sich nach Feuerwehrangaben in einem geschlossenen Kellerraum befanden, konnten gerettet werden. Einem weiteren Feuerwehrmann fiel eine Vielzahl zerbrochener Wasser- und Limonadenflaschen auf.

Breno selbst äußerte sich vor Gericht bislang nicht zu den Brandstiftungsvorwürfen. Zum Prozessauftakt am Mittwoch hatte er aber ausführliche Angaben zu seinem Lebenslauf gemacht und dabei auch seine schwierige Zeit beim FC Bayern beschrieben. Der Brasilianer war als 18-Jähriger im Jahr 2008 für eine Ablösesumme von zwölf Millionen Euro nach München gekommen. Richtig Fuß fassen konnte er im Verein und auch in Deutschland jedoch nie. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus. Wie es danach weitergeht, hängt auch vom Ausgang der Verhandlung ab. Im Falle einer Verurteilung wegen schwerer Brandstiftung drohen dem 22-Jährigen bis zu 15 Jahre Haft. (dpa/HA)