In Inca wohnen etwa 25 000 Menschen - für mallorquinische Verhältnisse schon fast eine Großstadt; vor allem, weil Inca außerdem das kommerzielle Zentrum der westlichen Zentralregion ist.

Wer zum Einkaufen nach Inca kommt, geht meist schnurstracks in eine der ortsansässigen Lederfabriken, die unübersehbar an der Ortsumgehung, im Bahnhofsumfeld und an der Gran Via de Colón liegen. Von Schuhen und Taschen über Koffer bis zu Konfektionen gibt es hier alles, was man aus Leder nur herstellen kann. (Ein echter Geheimtip ist der Shop der Schuhmarke Camper kurz hinter dem Kreisel an der BP-Tankstelle.) Leider sind die Sortimente so beliebt, daß die Preise inzwischen über Norm liegen; andererseits garantiert die riesige Auswahl, daß jeder, der sucht, auch findet Grund genug für viele, die hohen Preise in Kauf zu nehmen.

Nach dem Besuch in der Lederfabrik geht es mit vollen Taschen in Richtung Altstadt. Dort stehen nicht nur die Pfarrkirche mit ihrem riesigen Glockenturm und das Kloster Santa Domingo (17. Jh.) die engen Pflastergassen sind außerdem gesäumt von zahllosen Cellers . In diesen urigen Kellerlokalen, die fast alle aus ehemaligen Weinkellern hervorgegangen sind, reichen die camareros deftige einheimische Gerichte zu vollmundigen Weinen. Zur Mittagszeit, wenn die arbeitende Bevölkerung auf einen Snack in die Cellers kommt, ist es hier immer laut und lebhaft. Die alten Eichenfässern okkupieren dann fröhliche Menschen, die bei einem Schoppen Wein die Geschehnisse des Tages diskutieren.


Ganz in der Nähe von Inca liegt auch noch der 304 m hohe Puig de Santa Magdalena, von dessen Gipfel aus man halb Mallorca überblickt und den Drachenfliegern dabei zusehen kann, wie sie sich erst übermütig in den blauen Himmel werfen und dann Kobolz schlagend über der westlichen Zentralebene zu Boden sinken.