Aus der Vogelperspektive gleicht Sineu einer Sonne: ein ockerfarbener Kreisel aus Sandsteinhäusern in der Mitte Mallorcas, von dem in alle Richtungen strahlenförmig Straßen abgehen. Die meisten davon sind enge, kurvenreiche Pisten, über die jeden Mittwoch aus allen Richtungen Menschen herbeiströmen, um in Sineu über den vielleicht schönsten Wochenmarkt der Insel zu schlendern.


Wer indes in der Stadt selbst auf Entdeckungsreise gehen will, der sollte, um besser vorwärts zu kommen, den Markttag meiden. Da sehenswerte Monumente wie das Convent de Monjas oder die Pfarrkirche Nostra Senyora dels Angels nur sehr sporadisch geöffnet sind, lohnt es sich zudem, vor dem Stadtspaziergang telefonisch zu erfragen ob und wann man die Gebäude besichtigen kann. Der Gang zur Kirche lohnt sich indes auch, wenn diese mal wieder aus unerfindlichen Gründen geschlossen bleibt: denn hier befindet sich auch der Lleó de Sant Marc , der geflügelte Markuslöwe, für den Sineu so bekannt ist. Von einer Treppe, die von der Kirche zum Marktplatz führt, blickt er stolz wie Oscar über die Stadt.

!(i, Lokomotive, >) Ein weiteres Highlight Sineus ist der Bilderbahnhof von Klaus Drobig: eine Kunstgallerie mit wechselnden Ausstellungen im stillgelegten Bahnhof und wohl auch ein Meeting-Point der hiesigen Bohème: Denn auf dem Kühle spendenden Bahnsteig von damals stehen heute Tische und Stühle, an denen fußmüde Kunstkenner Erfrischungen einnehmen und über ihre neusten Projekte plaudern.