Binissalem ist die mallorquinische Hauptstadt des Weins. Nicht nur ist der Rebsaft aus dieser Region als einziger Mallorcas mit der staatlichen Qualitätsgarantie „Denominación de origen“ ausgezeichnet, Urkunden zufolge wurde hier außerdem bereits im 14. Jahrhundert Wein gekeltert.

Unterhalb der Gebirgskette der Serra d’Alfabia hat sich eine kleine Stadt über die Hügel gelegt. Ihr Name wechselte über die Jahrhunderte von Rubines zu Binissalem, was so viel heißt wie "Söhne des Friedens". "Binissalem-Stein" heißt die Substanz, aus der die pastellfarbenen Gebäude der Stadt gefertigt sind. Viele sehen die Bauten aus Binissalem-Stein als großen Kunstschatz an, denn fast nirgendwo anderes auf Mallorca ist das Stadtbild so harmonisch, fast nirgendwo anders fügen sich Häuser, Kirchen, Türme und Keller wie aus einem Guß zum urbanen Gesamtkunstwerk zusammen.

Ähnlich harmonisch wie die architektonische Komposition der Gassen und Gebäude ist das geschmackliche Arrangement des Weines, der aus dieser Region stammt. Denn Wein spielte hier schon immer eine große Rolle schon lange vor dem verheerenden Einfall der amerikanischen Reblaus nach Europa und um so mehr nach der neuerlichen Geschmacks-Emanzipation der europäischen Winzer von der reblausresistenten Unterlagsrebe aus Amerika.


Hobby-Sommelière, die sich von der Güteklasse des Binissalem-Weins überzeugen wollen, kehren in eine der zahlreichen Vinotheken am Ort ein. Diese heißen auf Mallorca bodega und finden sich in Binissalem an jeder Ecke: Hier ist immer Weinprobe überall und jederzeit. Die berühmtesten Bodegas Binissalems beziehen ihren Rebsaft seit langer Zeit vom Weingut Ferrer. Und das aus gutem Grund: Der junge Binissalem-Rotwein ( Vino Tinto Joven ) von Señor Ferrer kostet nur 4,50 Euro schmeckt aber besser als so manche teurere Kreszenz. Der etwas reifere "Rote" mit dem typischen dunkelgelben Etikett kostet etwa 8 Euro.