In Schlangenlinien windet sich der Pfad der Götter um den Puig de Randa. Gleich drei Klöster thronen auf Mallorcas einzigem Tafelberg. Im obersten, dort, wo man Gott am nächsten ist, wohnte einst der katalanische Philosoph, Schriftsteller und Missionar Ramon Llull.
Am Fuße eines großen Tafelbergs zwischen Algaida nach Llucmajor windet sich eine haardünne Straße durch das beschauliche Bergdorf Randa. Vorbei an Zitronenbäumen und zugeklappten Fensterläden schlängelt sich die Strasse um einen 542 Meter hohen Tafelberg, an dessen Kamm die drei Klöster liegen.
Das unterste, das Santuari de Nostra Senyora de Gràcia (15. Jh.), klebt wie ein Schwalbennest am Fuße der senkrecht aufragenden Felswände. Hinter einem Torbogen führt ein Fußweg an üppigen Blumengärten vorbei zu einer kleinen Aussichtsplattform. Von dort aus blickt man über die Ebene von Llucmajor bis zu den Cabrera-Inseln.
Neben dem Nachlaß von Ramon Llull gibt es noch andere gute Gründe, bis den Gipfel des Tafelbergs zu erklimmen: Zum einen kann man von einer Aussichtsplattform aus zusehen, wie sich Flugzeuge zischend und brausend auf Palma hinabsenken, zum anderen trinkt man hier und nur hier den zauberhaften Licor Randa .