Im späten Mittelalter war Llucmajor der Brennpunkt mallorquinischer Geschichte. Heute döst das Städtchen nonchalant vor sich hin und strahlt vor allem eins aus: Inselleben pur.

In Llucmajor nahm das politische Schicksal von Mallorca einst eine tragische Wende. Im Jahre 1349, erst 73 Jahre nachdem Jaume II. die maurischen Eroberer als besiegt und Mallorca als unabhängig erklärt hatte, fiel König Pedro IV. von Aragon über die Insel her. Nach einem verheerenden Krieg kämpften schließlich die Heere von Jaume III. und Pedro IV. vor den Toren Llucmajors um die Herrschaft über Mallorca. Am 25. Oktober starb Jaume III. selbst in der Schlacht und mit ihm die junge, frisch aufgeblühte Unabhängigkeit Mallorcas.


Sehenswerter Mittelpunkt des Örtchens ist die Plaça Espanya mit angrenzendem Rathaus aus Sandstein. Der Platz ist umringt von teils gemütlichen, teils gehobenen Kaffeehäusern und Pastelerías, vor denen Einheimische und Durchreisende unter Schirmen in der Sonne sitzen und bei cafe con leche und preiswerten Backwaren in den Tag hineinleben. Tip: Besonders stilvoll frönt man dem balearischen Laisser-faire im Cafe Colon. Wem nach dem dritten Stück Torte wieder der Entdeckertrieb kitzelt, der kann sich noch zum nahe gelegenen Klosterberg Randa aufmachen und den Pfad der Götter beschreiten.