Großensee. Im Fall der ermordeten Kurdin Arzu Ö. hat die Staatsanwaltschaft Detmold Anklage gegen die fünf Geschwister der jungen Frau erhoben. Sie wirft ihnen gemeinschaftliche Geiselnahme vor. Zwei Beschuldigten wird in diesem Zusammenhang die leichtfertige Verursachung des Todes des Opfers zur Last gelegt, den anderen drei wird Mord und Tötung eines Menschen aus niedrigen Beweggründen vorgeworfen.

Die 18-Jährige war am 1. November aus der Wohnung ihres Freundes in Detmold entführt worden, ihre Leiche wurde Mitte Januar auf dem Großenseer Golfplatz gefunden. Arzu Ö. war mit mehreren Schüssen in den Kopf getötet worden. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die Familie ihre Beziehung zu einem Bäckergesellen unterbinden wollte, weil er nicht dem jesidischen Glauben angehörte.

Drei Brüder und eine Schwester von Arzu sitzen seit November in Untersuchungshaft. Auch gegen den Vater ermittelt die Staatsanwaltschaft. Allerdings ist sein Verfahren von dem der Geschwister abgetrennt worden.