Der durch Viehhaltung verursachte Treibhausgas-Ausstoß ist global betrachtet höher als die Emissionen aus dem Sektor Verkehr. Dies zeigt ein Report der Welternährungsorganisation FAO mit dem Titel "Der lange Schatten des Viehs". Die Folgen der Tierhaltung müsse zukünftig ein politischer Schwerpunkt werden, zumal sich der Konsum von Fleisch und Milch bis 2050 etwa verdoppeln werde, so die FAO.

Schon heute habe die Viehhaltung einen Anteil von 18 Prozent des Treibhausgasausstoßes, so die FAO. Etwa die Hälfte steuern Emissionen von Kohlendioxid (CO2) bei. Sie entstehen vor allem, weil riesige Waldflächen zerstört werden, um Weideland oder Ackerland zum Anbau von Futtermitteln zu gewinnen. Aus dem Verdauungstrakt der Tiere entweicht zudem Methan (CH4), ein Treibhausgas, das 23-mal wirksamer ist als CO2. Der Viehsektor hat einen Anteil von 37 Prozent am künstlichen CH4-Ausstoß. Beim Distickstoffoxid (N2O), auch Lachgas genannt, sind es sogar 65 Prozent. Sein Treibhauspotenzial ist 296-mal höher als das des CO2.

Der FAO-Report nennt mehrere Ansätze für den Klimaschutz: Eine schonende Bodenbearbeitung kann dafür sorgen, dass die Ackerböden, auf denen Futtermittel wachsen, wieder mehr CO2 aufnehmen. Äcker oder Weiden könnten zusätzlich mit Bäumen bepflanzt werden (Agroforstwirtschaft, Waldweide). Durch Überweidung verwüstetes Grünland sollte wiederhergestellt werden. Zudem könne durch gezielte Fütterung der Methan-Ausstoß reduziert werden, ebenso durch eine Behandlung des Dungs, z. B. in Biogasanlagen, die Entstehung von Lachgas.