Schon bei den alten Ägyptern gab es Geburtshäuser. Dennoch war eine Entbindung für die Frau immer lebensgefährlich, vor allem wegen mangelnder...

Schon bei den alten Ägyptern gab es Geburtshäuser. Dennoch war eine Entbindung für die Frau immer lebensgefährlich, vor allem wegen mangelnder Hygiene. Im Mittelalter gestand man der Mutter nach der Geburt eine Woche Schonfrist zu. Daher kommt der Begriff Wochenbett. Bekannt war, dass man sich besonders um das psychische Wohlergehen der Wöchnerin kümmern musste. Diesem Zweck dienten traditionelle Besuche, auch Geschenke und magische Bräuche.

Im 18. Jahrhundert entstanden europaweit Entbindungshäuser. In Deutschland gab es 1751 die erste Hebammenschule in der Berliner Charite. Anfang des 19. Jahrhunderts stritten die Ärzte darüber, ob die natürliche Geburt oder die Zangengeburt vorteilhafter sei. Aber es haperte immer noch an der Hygiene. In Entbindungshäusern starben damals mehr Mütter als bei Hausgeburten. Das Desinfektionsmittel Karbol ließ die Infektionen deutlich zurückgehen. In den 1960er-Jahren hielt die moderne Technik Einzug in die Geburtshilfe: die Überwachung der Herzfrequenz des Kindes im Mutterleib, die Kontrolle per Ultraschall, der Einsatz wehenfördernder und -hemmender Wirkstoffe.