Das Abendblatt fragte an einigen Kliniken nach: "Wir haben in Norddeutschland keine Möglichkeit, Nabelschnurblut zu spenden", so Prof. Volker Ragosch, Chef der Frauenklinik des AK Altona. "Bislang können Eltern das Nabelschnurblut ihrer Kinder nur bei privaten Firmen einlagern. Wer sich das leisten kann, dem rate ich - so ich gefragt werde - dazu."

Auch am Universitätsklinikum Eppendorf wird das Einfrieren von Nabelschnurblut (für das eigene Kind) nicht aktiv empfohlen. "Besteht bei Eltern der Wunsch, Nabelschnurblut einzufrieren, weisen wir auf kommerzielle Anbieter hin", sagt Sprecher Mathias Goyen. "Sinnvoll finden wir die anonyme Spende in einen Spenderpool." Auch Prof. Peter Scheidel, Chef der Frauenklinik am Marienkrankenhaus, hält - wenn überhaupt - das Einfrieren von Nabelschnurblut in öffentlichen Banken für sinnvoll. "Das Problem ist, dass wir in Hamburg keine Nabelschnurblutbank haben." Am Albertinen-Krankenhaus werden alle Schwangeren beraten. "Wir geben drei Firmen an, die ich selbst geprüft habe, bei denen Nabelschnurblut eingelagert werden kann ", sagt Prof. Martin Carstensen, Leiter der Frauenklinik. "Der Nutzen für den Eigenbedarf ist nicht hinreichend bewiesen", sagt Prof. Joachim Hackelöer, Chef der Abteilung Geburtshilfe und Pränatalmedizin am AK Barmbek. "Unstrittig ist dagegen die allogene Einlagerung in offenen Blutbanken als Spende für andere. Bisher hat das nur die Firma Stellacure geplant, sodass ich deren Ansatz, einen Teil des Blutes für den allgemeinen Gebrauch zur Verfügung zu stellen, sozialer und unterstützenswert finde. Momentan empfehlen wir die Nabelschnurbluteinlagerung nicht, führen aber bei entsprechender Zulassung durch die Behörde dies auf Wunsch der Eltern bei zwei Firmen durch."