Wenn der Startschuß fällt, wird beim Jedermannrennen auch ein Diabetiker-Team dabeisein. "Um die 100-Kilometer-Strecke zu bewältigen, müssen Diabetiker ihren Energiestoffwechsel besonders gut im Blick haben", sagt Diabetologe Jörg von Hübbenet, der das Team betreut.

Diabetiker können diese Herausforderung meistern. Die Erkenntnisse der Sport- und Bewegungsmedizin sowie der Trainingslehre treffen auch für Diabetiker zu, nur müssen sie diese genauer beachten. Denn der Energiestoffwechsel eines Diabetikers läßt keine Fehler zu. Um Unterzuckerungen, möglicherweise mit Ohnmacht und Kontrollverlust, während und nach dem Rennen zu vermeiden, sind wenige Regeln zu beachten. "Oberstes Ziel ist es, körpereigene Energiereserven möglichst nicht anzugreifen, damit diese im Notfall eine Unterzuckerung ausgleichen können", erklärt der Diabetologe. Leistung zu bringen und dabei nicht zu unterzuckern gelingt mit Hilfe einer Pulsuhr. Diabetiker sollten vor allem die Pulsbereiche vermeiden, die oberhalb der Sauerstoffaufnahmeschwelle liegen, da jenseits dieser Schwelle die körpereigenen Energiespeicher sehr schnell entleert werden. Die Pulsuhr warnt vor diesem Bereich, der sich nur individuell durch einen Leistungstest ermitteln läßt. Zusätzlich sorgen spezielle Getränke dafür, daß der Blutzuckerspiegel konstant bleibt.

Typ-2-Diabetiker profitieren besonders von diesem Test, denn er weist den Pulsbereich aus, in dem wirkungsvoll Körperfett verbrannt wird. Da sich hinter dieser Form des Diabetes oft Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbergen, ist der Leistungstest Grundlage eines Ausdauertrainings. Zudem sei wichtig, daß alle Teilnehmer ausreichend trainiert sind, sagt Hübbenet.

Weitere Informationen: Im Cyclassics-Diabetiker-Team sind noch Plätze frei. Anmeldungen per E-Mail: j.huebbenet@hamburg-diabetes.de . Infos im Internet: www.bikeandwin.de