HAW: Der Staat zieht sich zurück Prof. Dr. Michael Stawicki, Präsident der Hochschule für Angewande Wissenschaften Hamburg (HAW): "Auf Grund internationaler Erfahrungen ist zu erwarten, daß sich der Staat weiter aus der Finanzierung der Hochschulen zurückzieht. Somit würden die Studiengebühren nicht der Hochschulfinanzierung zugute kommen, sondern dem allgemeinen Landeshaushalt. Auch könnten die Gebühren der nötigen Erhöhung des Akademikeranteils entgegenstehen. Bildungsferne Schichten würden den Hochschulen bei Einführung von Studiengebühren in stärkerem Maße fernbleiben als es schon der Fall ist."

TU Harbrug: Die Studenten profitieren Prof. Dr.-Ing. Christian Nedeß, Präsident der Technischen Uni Hamburg-Harburg (TUHH): "Ich befürworte Studiengebühren unter der Voraussetzung, daß niemand, der zum Studium befähigt ist, ausgrenzt wird. Unsere Studierenden haben viele Wünsche und Verbesserungsvorschläge. Hierfür suchen wir Finanzierungsquellen und Sponsoren, weil der eng bemessene Haushalt keine zusätzlichen Ausgaben erlaubt. Deshalb verspreche ich mir von Gebühren eine Erweiterung des Service für Studierende. Deren Stellung wird gestärkt: Wenn ich eine Leistung bezahle, habe ich das Recht, diese einzufordern."

Kunsthochschule: Grundsätzliche Bedenken Martin Köttering, Präsident der Hochschule für bildende Künste (HfbK): "Aus heutiger Sicht kann ich mir Studiengebühren für den ersten berufsqualifizierenden Abschluß grundsätzlich nicht vorstellen. Deshalb hat die HfbK über die Einführung noch nicht diskutiert. Zuerst müßten die Rahmenbedingungen geklärt sein. Sozialverträglichkeit und Erhalt der Chancengleichheit sind absolute Bedingungen. Die Einnahmen sollten den Hochschulen und der Lehre zugute kommen. Für künstlerische Studien mit risikoreichen Berufsaussichten ist über eine Finanzierung mit Stiftungsgeld nachzudenken."

Musikhochschule: Wettbewerb nicht verzerren Prof. Elmar Lampson, Präsident der Hochschule für Musik und Theater: "Grundsätzlich begrüße ich die Studiengebühr, denn sie schafft den Hochschulen mehr Flexibilität, Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Sozial schwachen Bewerbern dürfen allerdings keine Nachteile entstehen, und die Wettbewerbssituation zwischen den Musikhochschulen darf nicht verzerrt werden. Die Gebühr bindet die Studierenden in die Verantwortung mit ein. Die private Universität Witten Herdecke, von der ich komme, hat damit gute Erfahrungen gemacht. Unsere Hochschulstiftung könnte ein gutes Stipendienmodell finanzieren."