50 Millionen Euro im Jahr könnten den Hamburger Hochschulen zusätzlich zufließen - aus den geplanten Studiengebühren, rechnete Hamburgs Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) gestern vor. Voraussetzung: Die Hochschulen kassieren von ihren Studenten 500 Euro pro Semester. Diese Möglichkeit will er den Hochschulen per Gesetz zugestehen - ob zum Sommer- oder erst zum Wintersemester 2006 ließ er offen.

Höchstens zwölf bis 15 Prozent der Gesamtkosten könnten über Studiengebühren finanziert werden, so Dräger. Daß die neue Einnahmequelle auch wirklich der Hochschule und der Lehre und damit den Studierenden zugute komme, das will der Senator in einem "Hochschulpakt" absichern.

Dräger wandte sich gegen Überlegungen etwa aus Rheinland-Pfalz, die Gebühren nicht von Bewohnern des eigenen Bundeslandes zu erheben. Eine "Schutzklausel für Landeskinder" lehnte Dräger ab. Er hoffe jetzt auf eine breitangelegte Diskussion über die Studienfinanzierung. So schwebt ihm unter Einbeziehung der bestehenden BAföG-Gelder ein Darlehensangebot an alle Studenten vor, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Dann könne jeder selbst entscheiden, ob er in seine Ausbildung investiere.

Das Darlehen müßte "mit moderater Verzinsung" nach dem Studium zurückbezahlt werden, aber nur, wenn später eine bestimmte Einkommensgrenze überschritten werde. Dabei bliebe auch Spielraum für soziale Kriterien. So könne man zum Beispiel überlegen, junge Familien zu fördern, indem man für sie die Einkommensgrenze, ab der die Rückzahlung beginne, heraufsetze.