"Von der Wetterfühligkeit unterscheiden muss man die Wetterempfindlichkeit. Sie tritt nur bei Menschen auf, die an chronischen Krankheiten wie Rheuma, Asthma, Allergie, Migräne oder Herz-Kreislauf- Erkrankungen leiden", erläutert Prof. Angela Schuh, die den Zusammenhang von Gesundheit und Wetter an der Ludwig-Maximilians- Universität München erforscht. So erlitten Migränepatienten bei Wetterumschwüngen häufig Schmerzattacken. Pollenallergikern und Asthmatikern dagegen "machen oft wolkenbruchartige Regenfälle zu schaffen, weil die Regentropfen die Pollen platzen lassen, so dass die Allergie auslösenden Eiweiße frei werden". Angela Schuh, Autorin des im C.H. Beck Verlag erschienenen Buches "Biowetter", rät Betroffenen, "die Fenster noch mindestens zwei Stunden nach derartigen Regenfällen geschlossen zu lassen." Rheumakranke, so weiß Dr. Klaus Bucher, der die Abteilung Medizin-Meteorologie beim Deutschen Wetterdienst leitet, reagieren auf Wetterlagen unterschiedlich. "Menschen, die an entzündlichem Rheuma erkrankt sind, spüren vermehrt Beschwerden, wenn ein Tiefdruckgebiet naht. Wer hingegen unter degenerativem Rheuma, also Arthrose, leidet, hat mehr Probleme, wenn ein Tief abzieht." Dann könnten sich auch längst verheilte Knochenbrüche oder Operationsnarben wieder melden. Und wer beispielsweise einen chronisch tiefen Blutdruck hat, dem machen herannahende Tiefs zu schaffen wer einen chronisch zu hohen Blutdruck hat, merkt eher, wenn die Tiefdruckgebiete abziehen. Der Deutsche Wetterdienst bietet im Internet gezielt Informationen für Wetterempfindliche und auch Wetterfühlige an (www.dwd.de).