Zu den technischen Neuerungen von Windows Vista gehört die Möglichkeit, einen angeschlossenen USB-Stick für den Arbeitsspeicher des Computers zu nutzen. Diese als "ReadyBoost" bezeichnete Funktion ist zwar kein vollwertiger Ersatz für genügend RAM, also die im PC eingebauten Speicherchips. Das System wird damit aber immerhin um ein paar Sekunden schneller, vor allem bei Vista-PCs mit knappem Arbeitsspeicher.

"Enhanced for ReadyBoost" steht auf dem USB-Stick des Herstellers SanDisk aus der Modellreihe "cruzer micro" - dieses Etikett garantiert einen besonders schnellen Datenzugriff. Sobald der Zwei-Gigabyte-Stick an die USB-2.0-Schnittstelle angeschlossen ist, meldet sich Windows Vista mit einem Fenster und schlägt vor, den Datenträger für den virtuellen Speicher zu nutzen. In den Eigenschaften des Wechseldatenträgers findet sich der neue Eintrag "ReadyBoost". Hier gibt es einen Schieberegler mit der Bezeichnung "Für Systembeschleunigung zu reservierender Speicher". Windows Vista schlägt vor, für eine optimale Leistung den Wert von 1840 MB zu wählen. Jetzt kann man "ReadyBoost" bei der Arbeit zuschauen: Die "Ereignisanzeige" von Windows stellt grafisch dar, wie das System beim Starten von Programmen Daten auf den USB-Stick schiebt (Schreibzugriff) und diese bei Bedarf wieder hervorholt (Lesezugriff). Dieser Vorgang wird als "Caching" bezeichnet: Der USB-Stick dient als Zwischenspeicher für besonders häufig benötigte Daten von relativ geringer Größe, die das Flash-Speichermedium schneller bereitstellen kann als die Festplatte.

Dateien mit einer Größe von vier Kilobyte findet der Stick etwa zehnmal schneller als die Festplatte, erklärt Matt Ayers, der bei Microsoft für die Entwicklung von "ReadyBoost" zuständig ist. Bei einem PC mit vier GB RAM mache sich das kaum bemerkbar. Aber "bei knappem Arbeitsspeicher und intensiver Festplattenaktivität reagiert das System viel schneller." Solange der Stick für den Speicher genutzt wird, steht er allerdings nicht als Datenträger zur Verfügung. Der Datenträger kann aber jederzeit wieder abgezogen werden, um eigene Daten darauf zu speichern.