Drei Möglichkeiten gibt es, um Windwos Vista auf Apple-Computern einzurichten. Alle haben allerdings Vor- und Nachteile. Die Kosten sind relativ gering.

Frankfurt/Main. Windows Vista läuft nicht nur auf dem PC. Auch auf dem Mac lässt sich das neue Microsoft-Betriebssystem einrichten, um bestimmte Programme zu nutzen, die es nur für Windows gibt. Dabei gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.

Für Computerspiele sollte Windows auf einer eigenen Partition eingerichtet werden. Dazu hat Apple für Macs mit Intel-Prozessoren das Software-Werkzeug Bootcamp und eine Reihe von Gerätetreibern bereitgestellt, damit die spezielle Hardware eines Macs auch von Windows angesprochen werden kann. Nach dem Einschalten des Computers kann man dann wählen, ob das Mac-System OS X oder Windows gestartet werden soll. Auf diese Weise erscheint auch die neue Vista-Grafik auf dem Mac - selbst auf einem MacBook, dessen Intel-Grafikchip lediglich 64 MB an internem Grafikspeicher bietet.

Nur die integrierte Mac-Kamera iSight wird von Windows Vista hartnäckig ignoriert, und auch beim Sound berichten Teilnehmer des Forums macuser.de von Problemen.

Wer auf Computerspiele verzichten kann und nur ab und zu eine Windows-Anwendung benötigt, ist mit dem "Parallels Desktop" besser bedient. Hier wird Vista in einer "virtuellen Maschine" installiert und gestartet. Die Virtualisierungssoftware simuliert alle Hardwaregeräte - bis hin zu den Festplattenzugriffen, bei denen in der Statusleiste des Fensters ein Symbol aufleuchtet.

Die Sidebar wird angezeigt, bei Solitär gibt's Probleme

Der virtuelle Vista-PC auf dem Mac bekommt standardmäßig 512 MB RAM und eine Festplatte von 16 GB zugewiesen, doch lassen sich beide Werte auch ändern. Der von Parallels eingerichtete Grafiktreiber ist zwar leistungsfähig genug, um die Sidebar von Vista anzuzeigen. Weil er aber keine 3-D-Beschleunigung bietet, meckert Vista allerdings bereits beim Versuch, das Kartenspiel Solitär zu starten. Erst in der nächsten Version von Parallels soll es einen 3-D-Beschleuniger und DirectX geben, sodass dann auch endlich Spieler auf ihre Kosten kommen sollten.

Wenn etwa beim Arbeiten mit großen Textdateien der Windows-PC im Mac-Fenster zu klein ist, kann man auf die Vollbilddarstellung umschalten. Beim Wechsel gibt es übrigens eine hübsche Animation in Gestalt eines sich drehenden 3-D-Würfels. Für den Datenaustausch zwischen beiden Betriebssystemen kann ein gemeinsamer Ordner eingerichtet werden. Außerdem lässt sich auch ein USB-Stick an den virtuellen PC an schließen - praktischerweise verfügt auch der iMac an seiner Tastatur noch über einen älteren USB-1.1-Anschluss, da USB 2.0 erst von der nächsten Version von Parallels unterstützt wird. Für den Austausch von Textpassagen zwischen Win-dows und Mac stellt Parallels außerdem eine systemübergreifende Zwischenablage bereit.

Bei CrossOver muss man keine Windows-Lizenz erwerben

Eine dritte Möglichkeit, um Windows-Anwendungen auf dem Mac zum Laufen zu bringen, bietet den Vorteil, dass man dafür keine Windows Lizenz erwerben muss: Die Software CrossOver, bisher vor allem bei Linux-Anwendern im Einsatz, gibt es nun auch für das Apple-System. Dabei werden Nachbildungen der Software-Schnittstellen (APIs) von Windows verwendet, die das Open-Source-Projekt Wine entwickelt hat. Die Auswahl an Windows Programmen, die sich so auch stabil nutzen lässt, ist bislang allerdings relativ überschaubar - unterstützt werden unter anderem Microsoft Office 97 und der Ego-Shooter Half-Life.

An Kosten fällt bei Bootcamp nur die Windows-Lizenz an - das Software-Tool soll im nächsten Mac-Betriebssystem mit der Bezeichnung "Leopard" integriert sein. Bei Parallels schlägt neben der Windows-Lizenz auch die Software für die virtuelle Maschine mit rund 70 Euro zu Buche. CrossOver Mac kostet rund 60 Dollar.

\* Weitere Infos im Internet:

www.apple.com/de/macosx/boot camp

www.parallels.com

www.codeweavers.com/pro ducts/cxmac

www.macuser.de