Am Donnerstag ist ein Sonnensturm auf die Erde getroffen. Polarlichter und Störungen blieben aus, Entwarnung gibt es laut Experten aber noch nicht.

Washington. Ein Sonnensturm, der am Donnerstag auf die Erde getroffen ist, hat sich bis in die Nacht nur geringfügig ausgewirkt. Befürchtete Ausfälle bei Stromnetzen und GPS-Navigationsgeräten blieben ebenso aus wie Satellitenstörungen. Die US-Wetterbehörde NOAA wies aber darauf hin, dass sich die Intensität bis Freitagvormittag (MEZ) noch verstärken könne, wenn sich die Ausrichtung des magnetischen Feldes des Sturms verändere.

Nach Angaben des Spezialisten Stellar Datenrettung kann der Sonnensturm auch in den folgenden Tagen zu Stromausfällen und damit Crashs von Computern und Festplatten führen. Stellar-Datenexperte Kees Jan Meerman empfiehlt daher "insbesondere den privaten Nutzern, ihren Computer einige Zeit vom Strom zu trennen".

"Ich weiß nicht, ob wir sagen können, dass es schon vorbei ist“, zitierte das Internetportal Space.com auch den Physiker C. Alex Young vom Goddard Space Flight Center der Nasa. Aber wahrscheinlich werde man von diesem Sturm "nicht viel mehr sehen“. Er hatte am Donnerstag lediglich einige Störungen im Funkverkehr bei Flügen über den Polen verursacht. Nach Medienberichten veränderten mehrere Airlines vorsichtshalber ihre Flugrouten, aber so geringfügig, dass es nur zu bis zu 15-minütigen Verspätungen kam.

Ein grünes Polarlicht (Nordlicht, lat.: Aurora borealis) flackert über einer verschneiten Landschaft auf der Insel Kvalöya in der norwegischen Provinz Tromsö. Aufnahme vom 29.01.2007. Foto: Hinrich Bäsemann +++(c) dpa - Report+++
Ein grünes Polarlicht (Nordlicht, lat.: Aurora borealis) flackert über einer verschneiten Landschaft auf der Insel Kvalöya in der norwegischen Provinz Tromsö. Aufnahme vom 29.01.2007. Foto: Hinrich Bäsemann +++(c) dpa - Report+++ © dpa | picture-alliance/ dpa

Nach Angaben des NOAA-Experten Joe Kunches war das magnetische Feld des Sturms günstig ausgerichtet, als es am Donnerstag auf das Magnetfeld der Erde traf. Das heißt, beide verliefen nordwärts. Eine entgegengesetzte Ausrichtung hätte weitaus größere Auswirkungen gehabt. Die NOAA hatte zunächst eine starke geomagnetische Intensität des Sturms erwartet, einen Rang 3 auf der Skala von G1 (am schwächsten) bis G5 (am stärksten). Am Donnerstag stufte sie die Intensität dann auf die niedrigste Kategorie herab.

Mit Material von dpa