Kein Science-Fiction-Film und kein verspäteter Aprilscherz: Die Gentechnik macht es möglich. In Südkorea haben Forscher erstmals Hunde geklont, die durch ein fluoreszierendes Gen im Dunkeln leuchten. Bilder von den leuchtenden Hunden.

Seoul. Durch das Klonen genmanipulierter Tier erhoffen sich die Forscher Fortschritte bei der Behandlung von Gendefekten bei Menschen. Ein eingeschleustes Protein sorge dafür, dass die vier geklonten Beagles bei Bestrahlung mit ultraviolettem Liche rötlich aufleuchteten, sagte der Leiter des Forschungsteams, Lee Byeong Chun, von der Seouler Nationaluniversität am Donnerstag. Mit der Einschleusung des Gens seien sie die ersten "transgenetischen Hunde" der Welt.

Das Team will zu Forschungszwecken Hunde klonen, die bestimmte Krankheiten tragen, an denen Arzneien ausprobiert werden können. Der nächste Schritt sei die Entwicklung von "Krankheitsmodellen" bei transgenen Tieren, sagte Lee. Hunde bieten sich dem Forscher zufolge dazu an, weil sie mit Menschen viele gleichartige genetische Krankheiten aufweisen. Bei 224 Krankheiten von Hunden könne man gleiche Merkmale mit Krankheiten bei Menschen feststellen.

Im Fall der vier Beagles wurden Hautzellen eines Hundes mit einem Virus infiziert, mit dem das fluoreszierende Gen in die Erbsubstanz der Zellen eingeschleust werden konnte. Die Zellen wurden dann in Hundeeizellen eingesetzt, die schließlich von einer Hundeleihmutter, einem Mischling, ausgetragen wurde. Die vier Klontiere wurden den Angaben von Lee bereits im Dezember 2007 geboren. Die Ergebnisse des Experiments seien in der April-Ausgabe des Fachjournals "Genesis" veröffentlicht worden.

Lee war Mitglied des Teams um den später als Fälscher entlarvten Klonexperten Hwang Woo Suk, der im August 2005 den ersten Klonhund, "Snuppy" vorgestellt hatte. Während zwei Studien Hwangs zu embryonalen Stammzellen als Fälschung aufgedeckt wurden, hatte sich "Snuppy" tatsächlich als Klon erwiesen. Später hatte eine Gruppe um Lee Byeong Chun auch erstmals Wölfe geklont.