Am Mittwoch treffen sich auf Einladung der Bundesregierung Experten, um über Gentechnik zu diskutieren. Unmittelbar vor dem Treffen warnt Bundesforschungsministerin Annette Schavan davor, die Gefahren zu sehr zu betonen.

Hamburg. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat vor dem Expertentreffen zur Gentechnik an diesem Mittwoch davor gewarnt, die Gefahren der Genforschung zu sehr zu betonen. „Es darf kein Schleier über die Genforschung gelegt werden, der den Eindruck vermittelt: Alles, was damit verbunden ist, wird dem Menschen gefährlich“, sagte Schavan am Dienstag abendblatt.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Abendblatts.

Von dem Runden Tisch zur Zukunft der grünen Gentechnik in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Berlin erwarte sie, „dass wir eine Perspektive für die Forschung entwickeln, und zwar über die Sicherheitsforschung hinaus“, betonte die Ministerin. „Ich erwarte eine konstruktive Debatte über das Potenzial dieser Zukunftstechnologie. Vor allem erwarte ich, dass wir die Perspektiven der Pflanzenbiotechnologie für eine grüne Revolution ausloten.“ Sie sehe Potenzial „für große Ziele im Bereich von Umwelt, Klima und Welternährung“, fügte Schavan hinzu. „Wir sollten in der nächsten Legislaturperiode ein umfassendes Forschungsprogramm vorlegen.“

Die Rahmenbedingungen der Genforschung müssten „so sein, dass höchster Schutz von Mensch und Umwelt gewährleistet ist“, sagte Schavan. Sie halte es aber für „notwendig, dass wir nicht nur über die Risiken, sondern auch über das Potenzial dieser Forschung sprechen“. Dabei denke sie besonders an die Nutzung von Pflanzen zur Energiegewinnung. In Deutschland sei „noch viel Überzeugungsarbeit“ zu leisten, räumte die CDU-Politikerin ein. Sie wolle über die Ängste nicht hinweggehen. „Aber wir müssen die Diskussion versachlichen“.