Privatdozent Dr. Thomas Kaiser, Zoologisches Museum, Uni Hamburg:

Katzen sind von Natur aus nachtaktiv. Deshalb sind ihre Augen so gebaut, dass sie auch sehr schwaches Licht wahrnehmen können. Ihre Pupillen lassen sich sehr weit öffnen, sodass viel mehr Licht auf die Netzhaut fallen kann als beim Menschen. Wie beim Menschen sitzen auf der Netzhaut zwei Typen von lichtempfindlichen Zellen: Die Zäpfchen, die vor allem für die Wahrnehmung von Farben zuständig sind, und die Stäbchen, die auf Hell-dunkel-Reize reagieren. Bei Katzen sind vor allem die viel lichtempfindlicheren Stäbchen aktiv. Wie andere nachtaktive Tiere verfügen Katzen zudem über das Tapetum lucidum, eine Schicht hinter der Netzhaut, die wie ein Spiegel das Licht zurückwirft, das die Zäpfchen so erneut trifft. Deshalb leuchten Katzenaugen im Dunkeln, wenn Licht auf sie fällt.