Die Saison der Blutsauger läuft. Stechmücken, Bremsen oder Wespen machen uns das Leben schwer. Mit ein paar Tricks kann man sich schützen.

Hamburg. Sirren, surren, stechen - die Vampire sind wieder los. Ob Mücken, Bremsen oder Wespen, derzeit stürzen sie sich millionenfach auf Menschen.

Die Mückenweibchen brauchen ein bestimmtes Eiweiß, damit in ihrem Körper die befruchteten Eier reifen. Und das Eiweiß steckt ausgerechnet in unserem Blut, deshalb sind diese kleinen Vampire so scharf auf uns.

Doch nicht nur die 46 Stechmückenarten, die in unseren Breiten beheimatet sind, auch die Bremsen setzen uns zu. Di großen Fliegen nähern sich nahezu geräuschlos, stechen - und bevor das Gehirn den Schmerz bemerkt - sind sie schon wieder fort. Zurück bleiben blutende kleine Wunden oder unangenehme Quaddeln.

Ihre Opfer beobachten die Blutsauger genau. Mit ihren beiden Komplexaugen, die aus bis zu 28 000 Einzelaugen bestehen können, sind sie dem Menschen im Bewegungssehen weit überlegen. Eine sitzende Fliege mit der Hand zu fangen, ist deshalb nahezu unmöglich: das geflügelte Insekt nimmt jede rasche Bewegung wie in Zeitlupe wahr - bis zu 200 einzelne Bilder pro Sekunde können die engen Verwandten der Bremsen und des Wadenstechers verarbeiten. Der Mensch schafft nur 20 Bilder pro Sekunde.

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen und Tipps gegen die ungeliebten Tierchen:

Um einem Angriff der Vampire zu entgehen, gilt es vorzubeugen. Wer im Freiland lange Kleidung trägt, vor die Fenster Moskitogaze spannt, an Türen Fliegenvorhänge befestigt oder gar unter einem Moskitonetz schläft, bleibt weitgehend von den lästigen Stichen verschont. Für Mini-Mücken wie Gnitzen stellen die üblichen Mosquitonetze allerdings kein Hindernis dar.

Manchmal lassen sich die kleinen Quälgeister durch Duftstoffe verwirren. Mücken beispielsweise können sehr gut riechen. Zwar haben die flinken Tiere keine Nasen, aber Antennen. An diesen befinden sich Tausende von winzigen Rezeptoren, mit denen sie Duftstoffe erspüren. Einige mögen sie offenbar nicht so sehr. Nelken-, Lavendel-, Eukalyptus-, Pfefferminz- oder Zitrusöl zählen dazu. Auf Elektroverdampfer hingegen, die chemische Substanzen verströmen, sollte man zumindest in Schlaf- und Kinderzimmern verzichten. Die Giftstoffe können Atemwege reizen.

Wer besonders attraktiv für Mücken ist, kommt manchmal nicht darum herum, sich mit einem Mückenabwehrmittel aus der Apotheke zu schützen. Sie dürfen nur entsprechend der Gebrauchsanweisungen benutzt werden - Kinder sollten mit chemischen Keulen möglichst gar nicht eingecremt werden.

Wespen, Bienen, Hornissen oder Hummeln lassen sich mit Chemie nicht vom Angriff abhalten, sondern nur mit Gelassenheit. Auf Menschen gehen sie nur los, wenn sie sich bedroht fühlen. Also lautet die Devise: Ruhe bewahren.

Tödlich sind ihre Gifte für Menschen normalerweise nicht. Aber Allergiker müssen aufpassen. Für 2,5 Millionen Menschen in Deutschland, schätzen Experten, kann ein Wespen- oder Bienenstich lebensgefährlich werden. Sie sollten die vom Arzt verordneten Notfallmedikamente stets bei sich tragen oder sich immunisieren lassen (s. Kasten).

Wenn der Schutz versagt, bringt ein altes Hausmittel schnelle Linderung: die eigene Spucke, sie kühlt. Auch Kompressen mit kaltem Wasser, Eiswürfeln oder Kältekompressen verringern Juckreiz. Den mildern auch spezielle Gels und Salben, die in Apotheken erhältlich sind. Auf keinen Fall darf man kratzen. Nicht nur, dass der Juckreiz immer stärker wird, es können dabei auch Krankheitserreger in die Haut eindringen. Das kann der Anfang einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung sein.

Das Surren, mit dem die Mücken uns nachts den Schlaf rauben, hat einen tieferen Sinn: Sex! Dieser Ton hilft den flinken Insekten, einen Partner zu finden. Mückenweibchen surren etwas tiefer als die Mückenmännchen - und diesen kleinen Unterschied finden die Männchen unwiderstehlich!