Seit Mitte der 80er-Jahre hat sich die europäische Raumfahrtorganisation Esa auch an einem bemannten Raumgleiter versucht: "Hermes", benannt nach dem griechischen Götterboten. Bis zu sechs Astronauten und 4,5 Tonnen Fracht sollte das Fahrzeug an der Spitze der eigens dafür entwickelten Ariane-5-Rakete in den Weltraum hieven. In der Erdumlaufbahn sollte das Fahrzeug selbstständig manövrieren, auf der Erde landen und dort wieder verwendet werden können.

Das Konzept erwies sich jedoch als schwierig, die Raumfähre wurde im Laufe der Entwicklung immer schwerer und ihre potenzielle Nutzlast geringer. Als dann auch noch der Eiserne Vorhang fiel, bot sich neben den USA auch Russland als Partner für den Transport europäischer Astronauten in den Weltraum an. 1992 wurde die Entwicklung des Raumgleiters "Hermes" eingestellt.

Der Traum von einer eigenständigen bemannten Raumfahrt der Esa ist damit aber noch nicht ausgeträumt: Auch der Raumfrachter ATV könnte künftig zu einem bemannten Raumfahrzeug weiterentwickelt werden.