Die ruckartige Bewegung von Teilen der Erdkruste bei einem Beben löst Schwingungen aus. p- und s-Wellen ("primary" und "secondary") sind Raumwellen. Sie durchwandern das Erdinnere. Treffen sie auf die Erdoberfläche, werden sie zu Oberflächenwellen (Love- und Rayleigh-Wellen). Die p-Wellen treffen zuerst an der Oberfläche ein und bewirken eine horizontale Stauch-und Dehn-Bewegung des Bodens. Sie richten relativ wenig Schaden an. Liegt ihre Frequenz über 15 Hertz, klingt es wie ein "Grollen". S-Wellen schwingen horizontal oder vertikal. Oberflächenwellen treffen zuletzt ein und bewirken die schwersten Gebäudeschäden.

Wichtig für die Auswirkungen ist auch die Beschaffenheit des Bodens. Bei dem schweren Erdbeben 1985 in Mexiko City stürzten viele Hochhäuser ein, während kleinere Bauten verschont blieben. Der Grund: Teile der Stadt stehen auf Sand. Der lockere Boden verstärkte die Wellen so, dass sie mit der Eigenfrequenz höherer Gebäude übereinstimmte und brachte sie zum Einsturz.