Gefährlich ist das HU-Syndrom besonders für Kleinkinder und Menschen über 60

Was ist EHEC?

Die Abkürzung steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli. Dabei handelt es sich um Darmbakterien, die beim Menschen zu blutigem Durchfall führen können. Bei fünf bis zehn Prozent der EHEC-Patienten kommt es zum sogenannten Hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), einer schweren Komplikation, die ein akutes Versagen der Nieren und Blutarmut auslösen kann. HUS führt bei fünf Prozent der Erkrankten zum Tode. Gefährlich ist HUS vor allem für Kleinkinder und Menschen über 60.

Wie erkennt man EHEC und HUS?

Im Durchschnitt dauert es von der Ansteckung mit EHEC-Bakterien drei bis vier Tage, bis sich Krankheitssymptome zeigen, vor allem wässriger oder blutiger Durchfall, aber auch Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Zwar können ähnliche Symptome auch bei anderen, leichten Darminfektionen auftreten, dennoch sollten Betroffene dies unbedingt bei einem Arzt abklären lassen. Denn wenn es sich um EHEC handelt, ist eine schnelle Behandlung wichtig, damit es möglichst nicht zum HU-Syndrom kommt, das im Durchschnitt fünf bis zwölf Tage nach Beginn des Durchfalls auftritt.

Wie wird die Infektion übertragen?

Die Erreger befinden sich im Kot von Nutztieren wie Rindern, Schafen und Ziegen. Generell kann die Infektion beim direkten Kontakt mit diesen Tieren, aber auch beim Verzehr verseuchter Lebensmittel - etwa Rindfleisch oder Rohmilch - übertragen werden. Eine Infektion ist auch über rohes Gemüse möglich, das mit den Erregern verunreinigt wurde, weil infizierte Menschen es angefasst haben oder weil das Gemüse gedüngt wurde. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt direkt über Berührungen oder indirekt über den Kontakt mit verseuchten Flächen, zum Beispiel Türklinken.

Wie kann man sich schützen?

Risikogruppen wie Kleinkinder und Menschen über 60 sollten derzeit vorsichtshalber kein rohes Fleisch (auch Zwiebelmettwurst, Teewurst), keine Rohmilch und keinen Rohmilchkäse zu sich nehmen, rät das Bundesinstitut zur Risikobewertung (BfR). Pasteurisierte und ultrahocherhitzte Milch seien als sicher anzusehen. Für rohes Gemüse und Obst wolle das BfR keine Verzichtsempfehlung aussprechen, weil diese Lebensmittel wichtige Nährstoffe, etwa Vitamine, enthielten, sagte ein Sprecher. Rohes Gemüse und Obst sollten vor dem Konsum aber sehr gründlich gewaschen werden. Nach dem Kontakt mit rohen Lebensmitteln sollte man sich die Hände mit Seife waschen und benutzte Flächen, Geschirr und Küchenutensilien reinigen.