Eines der Mirakel des Galopprennsports sind die Rennpreise und Prämien: Zusammensetzung und Ausschüttung sind selbst Eingeweihten oft ein Rätsel.

Sage und schreibe 1 052 400 Euro sollen im BMW 138. Deutschen Derby am ersten Julisonntag zur Auszahlung kommen - mehr als je zuvor in der neueren Geschichte des Blauen Bandes. Gut informierte Turfanhänger wissen immerhin, daß kein automatischer Zusammenhang zwischen Wettbetrieb und Ausschüttungsbeträgen für die Pferdebesitzer besteht. Was ausgeschrieben ist, muss auch ausgezahlt werden. Gleichgültig ob Kaiserwetter für Klingeln an den Wettkassen sorgt, oder ob es am Derbytag regnet und hagelt. Die Frage ist nur: Wer bekommt im Erfolgsfall wieviel?

Ursprünglich angekündigt waren 500 000 Euro für die Besitzer der fünf erstplatzierten Pferde. Dies erhöht sich nun durch einen Teil der Teilnahmegebühren für die Pferde auf rund 635 000 Euro. Dazu kommen 265 000 Euro für die bestplatzierten inländischen Pferde. Ungeachtet der Frage, ob überhaupt ausländische Galopper mitlaufen. 152 400 Euro werden auf die aktiven Züchter aufgeteilt, die mit inländischen Pferden aus ihrer "Produktion" auf den Vorderplätzen vertreten sind. Züchter eines Pferdes ist, wer im Zeitpunkt der Geburt Besitzer der Mutter war.

Im Ergebnis bedeutet das: Die maximale Auszahlung kann beim Derby derjenige erzielen, der einen von ihm selbst gezüchteten und in das deutsche Gestütbuch eingetragenen Sieger stellt. Wer dieses Glück hat, der gewinnt in diesem Jahr 631 440 Euro.

Die Gesamtsumme an Preisen für das Derby wird vom Hamburger Renn-Club und seinem Sponsor BMW aufgebracht sowie - zu etwa 80 Prozent - aus den Teilnahmegebühren der Ställe. Diese werden im Laufe der Monate nach der Einschreibung jedes Pferdes in vier Raten eingezogen. Alle vier muß nur derjenige bezahlen, dessen Pferd am Schluß auch wirklich startet. Insgesamt werden so 7500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer fällig.