"Arbeiten im Kleinen mit Blick ins Weite." Nach diesem Credo konzipiert Hadi Teherani viele seiner Bürohäuser. Von den Büros im Berliner Bogen oder im Deichtorzentrum blickt man in hohe Innenhöfe. Vom Dockland schweifen die Blicke durch große Fenster in die Ferne. Auch privat ist das für ihn wichtig. "Ich brauche Licht und Weitblick", sagt Teherani. Früher wohnte er in einer Altbauwohnung in Harvestehude. "Wegen einer großen Rotbuche vor dem Haus war es drinnen sehr dunkel", erinnert sich der Architekt. "Ein Umzug wurde fast gesundheitlich erforderlich."

Seit sechs Jahren wohnt er in der Fährhausstraße in einem selbst entworfenen Mehrfamilienhaus auf zwei Ebenen: Oben befinden sich Eingangsbereich, Küche und eine Galerie mit Essplatz. Um einen langen Tisch aus 400 Jahre alten, spanischen Kiefernholzbohlen stehen selbst entworfene moderne Stühle aus Leder und gebürstetem Stahl. Von hier oben aus führt eine Treppe ins Wohnzimmer mit einer doppelt so hohen verglasten Front. Ein Teil des Wohnzimmers ist Teheranis Arbeitsbereich. Zwischen den mit Holz getäfelten Wänden unter der niedrigen Kassettendecke fühlt man sich fast wie in einer Kajüte. Wenn der Architekt an seinem Schreibtisch sitzt, hat er einen fantastischen Ausblick auf Garten und Außenalster.

Auf Wasser blicke er am liebsten, sagt Teherani. "Das ist ein beruhigender Anblick. Außerdem wirkt Wasser geheimnisvoll, wenn es je nach Wetter und Tageszeit seine Farbe ändert und das Licht verschieden reflektiert." Der Architekt schätzt eine gewisse materielle Grundruhe: "Wasser, Stahl und Glas kommen aus einer Gruppe." Diese Materialien beherrschen sein Büro. Auf 1700 Quadratmetern sind rund 100 Mitarbeiter beschäftigt. Ihnen stehen zwei mehrere Stockwerke hohe Innenhöfe mit Bambuspflanzen und Strandkörben zur Verfügung. Sie haben Glück, dass ihr Chef die Einstellung hat: "Im Büro verbringt man die meiste Zeit des Tages. Dort muss man sich wohlfühlen."