So ein kleines Architektur-Büro ist von Vorteil: der individuelle, direkte Kontakt zum Bauherrn ist sehr eng. Grundmann und Hein ist ein so kleines Büro: Es besteht nur aus Seniorchef Friedhelm Grundmann und Juniorpartner Mathias Hein.

Das Team arbeitet im Privathaus des Seniors, in einer ruhigen Wandsbeker Seitenstraße. Der Fußboden ist mit schwarzem Tretford-Teppich ausgelegt, die Wände sind weiß gestrichen. Einzige Farbtupfer sind Bilder von Le Corbusier und Willi Baumeister. Außerdem fallen zwei goldene Buchstaben ins Auge: ein "M" und ein "A" auf einem Sims im Flur. "Die sind in den 50er-Jahren mal von einem Geschäft am Neuen Wall gefallen", erklärt Mathias Hein. Schon sein erster Tag an der Uni führte Hein in das Büro seines späteren Partners "Wir konnten uns aussuchen, ob wir eine Baustelle oder ein Architekturbüro besuchen wollten. Ich entschied mich für das Büro Grundmann." 1986 wurde Hein Mitarbeiter, sechs Jahre später stieg er als Partner ein.

Gemeinsam haben sie nicht nur Häuser, sondern auch Kirchen gebaut, historische Gebäude saniert, U-Bahn-Viadukte erneuert und den Wandsbeker Busbahnhof umgestaltet. "Ich arbeite gerne für die Hochbahn", sagt Hein. Die starke Beanspruchung des Materials erfordere Exaktheit und Hochwertigkeit von Planung und Design. "Die Arbeit muss gut sein und lange halten." Nach diesem Grundsatz hat Mathias Hein sein eigenes Haus entworfen an einem einzigen Wochenende. In seinem Low-Budget-Haus dominieren natürliche Materialien wie Holz und Terrakotta. Die Fliesen sind zweite Wahl, und der Fußboden besteht aus Restholz, aber "oft ist das Einfache viel individueller". Zentrum seines Hauses ist das große Wohnzimmer auf zwei Ebenen. Auch hier sind Bilder die einzigen Farbtupfer: "Im Material unterscheiden sich unsere Häuser. Aber sie sind beide sachlich."