Die türkische Regierung hat sich düpiert darüber gezeigt, nicht zum bevorstehenden EU-Gipfel am Wochenende in Berlin eingeladen worden zu sein. Die Türkei und andere Beitrittskandidaten wie Kroatien oder Mazedonien hätten auf eine Einladung zu dem Treffen am kommenden Wochenende gehofft, sagte Außenamtssprecher Levent Bilman gestern in Ankara. Hätte Deutschland Kandidatenstaaten zum Treffen eingeladen, wäre das eine bedeutsame Entwicklung gewesen, die die Einheit der europäischen Familie herausgestellt hätte.

In Berlin will die EU am Wochenende den 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge begehen, der Geburtsurkunde des integrierten Europas. Die Türkei hat mit der EU im Oktober 2005 Beitrittsverhandlungen aufgenommen. Diese wurden jedoch im Dezember in acht Kapiteln wieder auf Eis gelegt, da Ankara sich weigert, griechisch-zyprischen Schiffen und Flugzeugen den Zugang zu türkischen See- und Flughäfen zu gewähren. In jüngster Zeit haben sich die Verhandlungen allerdings wieder beschleunigt.