Die Erfolge der Piratenpartei bei den jüngsten Wahlen und in Umfragen spiegeln sich auch in den enorm steigenden Mitgliederzahlen wider.

Berlin/Hannover. Die Piratenpartei wird mit Anträgen neuer Mitglieder überflutet. Angesichts guter Umfrageergebnisse von bis zu 13 Prozent nahmen die Piraten am Donnerstag das 25.000. Mitglied auf, wie die Partei mitteilte. Vor einem Monat gaben sie ihre Anhängerzahl noch mit 21.600 an. Parteichef Sebastian Nerz gab sich euphorisch: "Dieser Trend wird so lange weitergehen, bis die etablierten Parteien aufwachen und anfangen, sich mit unseren Themen zu beschäftigen.“

Damit rücken die Piraten den anderen Parteien näher: Die Grünen zählten zum Ende des Jahres 59.000 Anhänger und waren leicht auf Wachstumskurs, ein aktuellerer Wert lag nicht vor. Die FDP schloss das Jahr mit rund 63.100 Mitgliedern ab, die Linken mit etwa 69.500. Die beiden Volksparteien liegen klar an der Spitze: Die CDU – ohne Bayern – und die SPD zählten beide jeweils knapp 490.000 Mitglieder.

Grüne in Niedersachsen sehen Umfragehoch der Piraten gelassen

Die niedersächsischen Grünen sind derzeit nach eigenen Angaben gelassen angesichts des Umfragehochs der Piratenpartei. "Wir haben keinen Grund, jetzt unruhig zu sein“, sagte die Landesvorsitzende Anja Piel am Donnerstag in Hannover. Sicherlich werde über die Positionen der Piraten innerparteilich diskutiert, das geschehe aber in "sehr gelassener“ Art und Weise.

"Die Piraten sind derzeit wohl vor allem attraktiv, weil sie Fragen stellen. Langfristig wird sich aber die politische Kraft durchsetzen, die auch Antworten hat“, betonte der Co-Vorsitzende Jan Haude. In Niedersachsen wird am 20. Januar 2013 ein neuer Landtag gewählt. (dapd)