In Deutschland gibt es immer weniger jugendliche Raucher, auch der Cannabis-Konsum lässt nach. Selbst der Alkoholkonsum ist gesunken - bis auf das nach wie vor besorgniserregende “Komasaufen“.

Berlin. In Deutschland gibt es immer weniger jugendliche Raucher, auch der Cannabis-Konsum lässt nach. Selbst der Alkoholkonsum ist gesunken - bis auf das nach wie vor besorgniserregende "Komasaufen". Wie aus dem am Freitag in Berlin vorgestellten Drogenaffinitätsbericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervorgeht, stieg der Anteil der 12- bis 25-Jährigen, die noch nie geraucht haben, auch im Jahr 2011. Der Tabakkonsum in dieser Altersgruppe hat sich damit seit 1989 mehr als halbiert. Damals rauchten knapp 24 Prozent der minderjährigen Deutschen, 2011 waren es knapp zwölf Prozent. Bei den 12- bis 17-Jährigen geht demnach auch die Beliebtheit von Alkohol und Cannabis zurück. Für die Studie wurden den Angaben zufolge rund 5001 Jugendliche und junge Erwachsene zum Konsum von legalen und illegalen Drogen befragt.

Weniger positiv fallen die Ergebnisse bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren aus. Während sich bei ihnen der Cannabiskonsum seit der letzten offiziellen Statistik von 2004 nur unwesentlich verändert hat, blieb der Alkoholkonsum unverändert hoch. 41,9 Prozent von ihnen gaben bei der Befragung an, mindestens einmal im Monat fünf Gläser Alkohol oder mehr getrunken zu haben. Das waren fast so viele wie 2004, als das sogenannte Rauschtrinken zum ersten Mal abgefragt wurde. Der Anteil der sporadischen Rauschtrinker - inzwischen hat sich auch der Begriff der Komasäufer etabliert - lag 2004 unter den Jugendlichen noch bei 22,6 Prozent und ist mittlerweile auf 15,2 Prozent gesunken.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), forderte, die Präventionsbemühungen verstärkt auf die Gruppe der jungen Erwachsenen zu lenken. Gleichzeitig stellte sie klar: Jeder Jugendliche, der wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus eingeliefert wird, sei einer zu viel, sagte Dyckmans. Die Direktorin der in Köln ansässigen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Elisabeth Pott, kündigte an, im Bereich der Alkoholprävention künftig einen Schwerpunkt zu setzen. Gerade bei jungen Männern sei das Konsumverhalten riskant. "Hier kann man über keine Kehrtwende berichten", sagte Pott. Über die positiven Statistikwerte bei jugendlichen Rauchern sagte Pott, dass Rauchen bei Jugendlichen "wirklich out" und "uncool" sei. Die Ergebnisse der Studie fasste sie allgemein als "erfreulich" zusammen.