Hamburg. Hat Christian Lindner die Liberalen schon nachhaltig umgekrempelt? Die Umfragen sehen neue Trends auch für die Union und die AfD.

Die FDP geht nach dem Parteitag und ihrer personellen Grunderneuerung auch in den Umfragen wieder auf Bundestags-Kurs. So kletterten die Liberalen mit Parteichef Christian Lindner erstmals seit fünf Jahren im Wahltrend von "Stern" und RTL wieder auf sieben Prozent (plus ein Prozentpunkt). Darunter leiden die Unionsparteien CDU und CSU, die zum ersten Mal seit Juni 2014 wieder unter die 40-Prozent-Marke auf 39 Prozent fallen.

Die SPD kann sich im Vergleich zur Vorwoche wieder leicht auf 23 Prozent verbessern. Die Grünen behaupten 11 Prozent, die Linke stagniert bei 9. Auf 4 Prozent rutscht dagegen die zerstrittene AfD ab. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen 7 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 29 Prozent.

Allerdings gibt es nach Auskunft von Forsa-Chef Manfred Güllner nicht den Effekt, dass die FDP automatisch von der AfD-Schwäche profitiert. "Denn von den derzeitigen FDP-Sympathisanten haben bei der Bundestagswahl 2013 nur drei Prozent die AfD gewählt, 37 Prozent von ihnen aber sind von der Union zur FDP zurückgewandert."

Mit dieser FDP gäbe es sogar wieder eine schwarz-gelbe Regierungsmehrheit. Die AfD würde erneut den Einzug in den Bundestag verfehlen.

Wie gewohnt kritisierte Güllner die SPD. Der "von den Sozialdemokraten vom Zaun gebrochene Koalitionsstreit über das weitere Vorgehen in der Geheimdienstaffäre um BND und NSA erweist sich als Rohrkrepierer", so der Forsa-Chef. (HA)