Claudia Roth hat bisher Münchens Bemühungen unterstüzt, Gastgeber der Winterspiele 2018 zu werden. Doch ihre Partei ist anderer Meinung.

Freiburg. Nach dem Nein der Grünen-Basis zur Olympia-Bewerbung München 2018 hat sich Parteichefin Claudia Roth aus dem Kuratorium der Bewerbergesellschaft zurückgezogen. Auf dem Bundesparteitag der Grünen in Freiburg stimmten am Sonnabendabend 289 Delegierte für den Antrag gegen München 2018 , 244 waren dagegen, 70 enthielten sich. Die Wortführer der Olympia-Gegner kamen unter anderem aus Garmisch-Partenkirchen. Korbinian Freier vom dortigen Kreisverband sagte, die Spiele seien aus ökologischer, gesellschaftlicher und finanzieller Sicht untragbar: "Das werden die Spiele im Kunstschnee. Das sind die Spiele der fehlenden Partizipation. Das sind die Spiele der frisierten Zahlen.“

+++ Roth und Özdemir weiter an der Grünen-Spitze +++

Dagegen sprach der Bundestagsabgeordnete Winfried Hermann vom "besten, ökologisch nachhaltigsten Konzept, das es jemals gegeben hat. Wir sind keine Hurra-Olympioniken. Es ist aber besser, sich aktiv einzumischen. Alles andere ist ein ziemliches Armutszeugnis.“

Die Münchner Bewerbungsgesellschaft für die Olympischen Winterspiele 2018 reagierte mit Bedauern auf die Ablehnung der Bewerbung durch den Bundesparteitag der Grünen und den Rückzug von Parteichefin Roth aus dem Kuratorium. Sie verliere dadurch "eine sportaffine, starke Mitstreiterin“, erklärte Katarina Witt, die Vorsitzende des Kuratoriums von München 2018, am Sonntag. "Claudia Roth musste wohl offenbar aufgrund des parteipolitischem Votums ihre Entscheidung in dieser Form treffen.“