Und wieder dräut Streit in der Bundesregierung. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer will die Rente mit 67 an Bedingungen knüpfen.

München. CSU-Chef Horst Seehofer hat mit einem Stopp der Einführung der Rente mit 67 gedroht, falls die deutsche Wirtschaft die Beschäftigungsmöglichkeiten für ältere Arbeitnehmer nicht verbessert. „Wenn die deutsche Wirtschaft nicht endlich beginnt, Arbeitnehmer über 50 zu beschäftigen – darunter sind auch viele Fachkräfte –, werde ich als Horst Seehofer die Verlängerung der Lebensarbeitszeit infrage stellen“, sagte Seehofer am Rande einer CSU-Fraktionssitzung in München.

Es könne nicht sein, dass eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit für die Betroffenen einer Rentenkürzung gleichkomme , weil es für sie keine Beschäftigungsmöglichkeiten gebe, kritisierte der CSU-Vorsitzende. Damit löst Seehofer neuen Streit in der Bundesregierung aus. Denn die schwarz-gelbe Koalition von Angela Merkel (CDU) und Guido Westerwelle (FDP) will in jedem Fall an der Rente mit 67 festhalten.

In diesem Herbst wird die Bundesregierung die Verlängerung der Arbeitszeit überprüfen, die noch aus der Zeit der Großen Koalition stammt. Auch der Präsident der Deutschen Rentenversicherung, Herbert Rische, hatte die unpopuläre Rente mit 67 im Hamburger Abendblatt verteidigt .