Der SPD-Fraktionschef muss aber noch ambulant behandelt werden. Steinmeier hatte seiner Frau Elke Büdenbender eine Niere gespendet.

Berlin. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier kann das Krankenhaus neun Tage nach der Nierenspende an seine Frau Elke Büdenbender wieder verlassen. Der 54-Jährige werde am Donnerstag aus der stationären Behandlung entlassen, teilte sein Sprecher in Berlin mit.

Bis zum Beginn der Rehabilitations-Maßnahmen werde Steinmeier in den nächsten Tagen ambulant behandelt. Steinmeier war am Dienstag voriger Woche eine Niere entnommen und seiner schwer kranken Frau eingesetzt worden. Er will im Oktober seine Arbeit als Fraktionschef wiederaufnehmen.

Im Jahr 2009 gab es in Deutschland insgesamt 2772 Nierentransplantationen, davon 600 Lebendspenden. Die Funktionsrate der Organe nach Lebendspenden liegt bei 84,3 Prozent, bei Organen verstorbener Spender sind es etwa 70 Prozent. Nach der Nierenspende von SPD-Fraktionschef Steinmeier an seine Frau hat sich die Anzahl der telefonischen Anfragen bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) fast vervierfacht. Im August gab es laut DSO etwa 160 bis 200 tägliche Anrufe mit Fragen zur Organtransplantation. Der Durchschnittswert habe vorher bei 52 Anrufen pro Tag gelegen. Zusätzlich gibt es derzeit zwei bis dreimal so viele E-Mail Anfragen zu Organspenden. Bedeutender als die Lebendspenden sei die Organspende nach dem Tod, sagte DSO-Sprecherin Birgit Blome, die für den Organspendeausweis warb.