Dabei konnte die Bundeskanzlerin zunächst überhaupt nicht in Hamburg landen. Merkels Unterstützung für den CDU-Spitzenkandidaten Dietrich Wersich geriet etwas in den Hintergrund.

Hamburg. Als Angela Merkel, 60, das erste Mal nach Hamburg kam, war das vergleichsweise leicht. Sie erblickte in Eimsbüttel im Elim-Krankenhaus das Licht der Welt. In ihre zwischenzeitliche Wohnung in der Isestraße konnte sie mühelos getragen werden. An diesem Freitag hatte die Bundeskanzlerin erhebliche Schwierigkeiten in ihre Geburtsstadt zu kommen. Und das bei den guten Verbindungen aus Berlin. Sie kam zunächst mit der Deutschen Bahn angerauscht, musste dann wegen des Sturms und Streckensperrungen auf ihre Dienst-Limousine ausweichen, denn auch der Flughafen konnte keine Landeerlaubnis erteilen.

Den Neujahrsempfang der Hamburger CDU-Fraktion hat sie dann doch noch erreicht – mit Verspätung. Sie wollte außerdem Herausforderer Dietrich Wersich im Bürgerschaftswahlkampf 2015 unterstützen. Die Wahl findet am 15. Februar statt. Aus Hamburg wird Merkel dann nach Paris reisen, um am Sonntag am Solidaritätsmarsch für die Opfer der Terrorattacke auf dei Redaktion von „Charlie Hebdo“ teilzunehmen.

Merkel hat in Hamburg den Franzosen angesichts der islamistischen Terrorattacken die Solidarität Deutschlands zugesichert. „Es ist ein wichtiges Zeichen deutsch-französischer Freundschaft, dass wir in diesen Stunden zusammenstehen“, sagte sie vor Beginn der CDU-Vorstandsklausur.

„Wir haben mit unseren Freunden in Frankreich mitgelitten“, sagte Merkel. „Ich bin beeindruckt, wie das französische Volk zusammensteht angesichts dieser barbarischen Attacke.“

Innenminister Thomas de Maizière betonte, Deutschland habe die Sicherheitsvorkehrungen im Zusammenhang mit den Terrorattacken erhöht. „Wir sind in engem Kontakt mit den Ländern und haben einen Plan für solche Fälle, den haben wir hochgefahren“, sagte er ohne Einzelheiten zu nennen. „Ausschließen kann man einen Anschlag nicht. Wir sind wachsam, voller Sorge, aber ohne Angst.“

Der Minister bekräftigte seine Unterstützung für die CSU-Forderung nach Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung. Darüber hinaus habe die Bundesregierung mit dem IS-Betätigungsverbot oder den geplanten Reisebeschränkungen bereits zahlreiche Verschärfungen angestoßen.

Merkel betonte auf zudem mit Blick auf die Ukraine-Russland-Krise, dass die Europäer auch keine Angst haben dürften, Missstände und Verletzungen von Menschenrechten auszusprechen. Man dürfe sich „nicht verbiegen“ lassen.