Am Mittwoch sollen sie kaltblütig zwölf Menschen in der Redaktion der Zeitschrift „Charlie Hebdo“ ermordet haben. Nun sind die Brüder Kouachi und ein weiterer Dschihadist tot. Auch vier Geiseln starben.

Paris. Am östlichen Stadtrand von Paris ist es am Freitag nach dem Terroranschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ zu einer weiteren Schießerei und einer Geiselnahme gekommen. Ein bewaffneter Mann brachte in einem Geschäft für koschere Lebensmittel mehrere Menschen in seine Gewalt.

Es wurde vermutet, dass der Mann, der am Mittwoch im Süden von Paris eine Polizistin erschossen hatte, der Geiselnehmer ist. Nach Informationen französischer Medien gibt es auch einen Zusammenhang zu dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“.

Die Polizei gehe davon aus, dass sich die gesuchten Brüder Chérif (32) und Said Kouachi (34), die die Redaktion überfallen haben sollen, den anderen Täter kennen, berichtete die Zeitschrift „Le Point“. Sie gehörten alle zu einer Gruppe von Dschihadisten.

Die wichtigsten Ereignisse im Liveticker:

23.59 Uhr: Ermittler suchen nach möglichen Hintermännern der drei getöteten islamistischen Attentäter. Fünf Personen seien in Polizeigewahrsam, sagte Staatsanwalt François Molins. Die Freundin des Mannes, der Geiseln in einem jüdischen Supermarkt genommen hatte, sei noch nicht gefasst. Die Fahnder wollen herausfinden, woher die Waffen der Terroristen stammten und ob die Männer Anweisungen erhielten, „aus Frankreich, dem Ausland oder dem Jemen“, wie der Staatsanwalt sagte. Er bestätigte, dass sich beim Überfall der beiden mutmaßlichen „Charlie-Hebdo“-Attentäter auf eine Druckerei nordöstlich von Paris ein Angestellter verstecken konnte, der die Polizei informierte. Der Mann habe sich im zweiten Stock des Gebäudes unter einem Spülbecken versteckt. Den Geschäftsführer der Druckerei hatten die Attentäter als Geisel genommen, dann aber wieder freigelassen.

22.59 Uhr: Beim Überfall der beiden mutmaßlichen „Charlie-Hebdo“-Attentäter auf eine Druckerei nordöstlich von Paris konnte sich ein Mann in einem Karton verstecken und per Telefon die Fahnder informieren. Die beiden Terroristen, die sich in einem anderen Teil des Industriegebäudes aufhielten, hätten den Mann nicht entdeckt, der inzwischen als Held gefeiert werde, berichtete der TV-Sender BFMTV. Der Mann habe die Polizei detailreich über die Örtlichkeit informiert. Die beiden Terroristen rannten später aus dem Gebäude und wurden von der Polizei erschossen.

22.28 Uhr: Der jemenitische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida hat nach Angaben eines Mitglieds der Gruppe den Anschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ angeordnet. Damit habe man die Ehre des Propheten Mohammed rächen wollen, hieß es in einer Erklärung, die das Al-Kaida-Mitglied auf Englisch zur Verfügung stellte.

Der Anschlag auf „Charlie Hebdo“ in Paris stehe in Einklang mit Warnungen des getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden an den Westen vor „den Folgen des Beharrens auf der Blasphemie gegen muslimische Heiligkeiten“, heißt es in der Stellungnahme. Das Al-Kaida-Mitglied sagte, die Terrorgruppe habe sich aus „Sicherheitsgründen“ nicht sofort zu dem Angriff vom Mittwoch bekannt, bei dem zwölf Menschen getötet wurden.

21.22 Uhr: Die Polizei hat bei der Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt in Paris live mitgehört, weil der Terrorist ein Telefon nicht richtig aufgelegt hatte. Wie französische Medien unter Berufung auf Ermittler berichten, unterlief dem Geiselnehmer Amedy Coulibaly das Missgeschick, als er von einem Telefon im Laden einen Bekannten anrief. Dadurch wussten die Beamten genau, was der Attentäter vorhatte. Sie entschlossen sich kurz nach 17 Uhr zum Zugriff, als sich der Geiselnehmer etwas entspannte. BMFTV berichtete, der Angriff begann, als Coulibaly Gebete sprach.

21.05 Uhr: Als Reaktion auf die Terroranschläge in Paris haben die deutsche Behörden ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. „Wir haben einen Plan für solche Fälle, den haben wir hochgefahren“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maiziere. Aus taktischen Gründen könne er keine Details nennen. Die Behörden würden aber ihr Möglichstes tun, um Anschläge wie in Frankreich zu verhindern. „Ausschließen kann man einen solchen Anschlag nicht. Aber Sie können sich darauf verlassen, dass wir wachsam sind - aber ohne Angst.“

21.00 Uhr: Aus dem Geschäft für koschere Lebensmittel im Osten von Paris sind nach Angaben eines israelischen Regierungsbeamten 15 Geiseln gerettet worden. Vier Geiseln seien getötet worden, sagte der Beamte unter Berufung auf ein Gespräch zwischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dem französischen Präsidenten François Hollande. Der französische Staatschef, der eine Ansprache an die Nation hielt, bestätigte die vier Toten.

20.15 Uhr: Frankreichs Präsident François Hollande hat die doppelte Geiselnahme durch Terroristen als „Tragödie für die Nation“ bezeichnet. In einer im Fernsehen live übertragenen Rede an die Nation sprach Hollande mit Blick auf die Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt von einem „antisemitischen Akt“.

Attentäter von Paris stimmten sich ab

20.12 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel teilt mit, dass sie an der am Sonntag in Paris stattfindenden Gedenkveranstaltung teilnehmen wird. Auch weitere europäischeRegierungschefs sagen ihre Teilnahme zu.

20.09 Uhr: Die französische Polizei ist weiter auf der Suche nach der Freundin des getöteten Geiselnehmers von Paris. Dabei geht es um die Schießerei von Donnerstag, bei der im Süden von Paris eine Polizistin getötet worden war. Der Geiselnehmer im Geschäft im Osten von Paris gilt auch als Täter bei der Schießerei. Von beiden hatte die französische Polizei am Freitag Fahndungsbilder veröffentlicht. Bisher gibt es keine Hinweise auf eine Beteiligung der Frau an der Geiselnahme.

20.00 Uhr: Die drei Attentäter von Paris haben sich nach einem Bericht des französischen Fernsehsenders BFMTV bei ihren Taten eng abgestimmt. Der Sender strahlte am Freitagabend Originaltöne von Telefongesprächen aus, die er vor den Zugriffen der Polizei mit den Terroristen geführt hatte. In einem Gespräch sagt Amedy Coulibaly (32), der in einem jüdischen Supermarkt Geiseln in seiner Gewalt hatte, er habe sich mit den Brüdern Chérif und Said Kouachi abgesprochen. Die beiden sollten das Satireblatt „Charlie Hebdo“ angreifen, und er wollte Polizisten ins Visier nehmen. Er behauptete, er habe Instruktionen der Terrormiliz Islamischer Staat bekommen.

Chérif Kouachi, der mit seinem Bruder bei dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ zwölf Menschen getötet haben soll, sagte in dem Telefongespräch, er sei von Al-Kaida im Jemen missioniert worden. Finanziert worden sei er von Anwar al-Awlaki. Der jemenitische Terrorist mit US-Pass, war jahrelang Vordenker des Terrornetzwerkes Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel und wurde im September 2011 im Jemen getötet.

Weitere Geiselnahme in Juweliergeschäft

19.33 Uhr: In einem Juweliergeschäft in der südfranzösischen Stadt Montpellier hat ein Mann zwei Menschen als Geiseln genommen. Die Polizei habe den Laden im Zentrum umzingelt, sagte ein Beamter. Es sei unklar, ob es einen Zusammenhang mit den beiden kurz zuvor blutig beendeten Geiselnahmen in Paris und Dammartin-en-Goele gebe.

19.16 Uhr: Beim Neujahrsempfang der Hamburger CDU-Fraktion ist am Freitag der Opfer des Terroranschlags in Frankreich mit einer Schweigeminute gedacht worden. „Das ist ein abscheulicher Anschlag auf die Presse- und Meinungsfreiheit“, sagte Fraktionschef Dietrich Wersich im Rathaus. „Wir werden den Extremisten hier bei uns keinen Platz geben. Es geht um die Verteidigung unserer gemeinsamen europäischen Freiheitswerte.“

18.59 Uhr: Nach dem Terroranschlag auf „Charlie Hebdo“ haben sich die Innenminister von Bund und Ländern laut „Mitteldeutsche Zeitung“ auf verstärkte Sicherheitsmaßnahmen verständigt. Demnach soll die Polizei die Eigensicherung verstärken und Vorsorge treffen, um Nachahmerstraftaten etwa gegen Moscheen zu verhindern. Zudem wollen die Sicherheitsbehörden mit Medienhäusern sowie anderen Unternehmen und Institutionen besprechen, ob dort zusätzliche Vorkehrungen nötig sind – vor allem, wenn Medien Mohammed-Karikaturen veröffentlicht haben und Anlass zu konkreter Besorgnis besteht.

Die sichtbare Präsenz der Polizei soll dem Bericht zufolge nicht erhöht werden, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen. Ein Sprecher des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz und NRW-Ressortchefs Ralf Jäger wollte zu den „internen Besprechungen“ keine Stellung nehmen. Sicherheitsmaßnahmen machten nur Sinn, wenn sie nicht im Detail ausgebreitet würden, sagte er.

18.53 Uhr: Satire-Aktion der „Titanic“: Die Redakteure sind nicht „Charlie“, sondern sie selbst und halten je ein schwarzes Schild mit ihrem Vornamen.

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18.43 Uhr: Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve hat die Franzosen nach den beendeten Geiseldramen dazu aufgerufen, besonders wachsam zu bleiben und zusammenzustehen. Nachdrücklich dankte er den Polizeikräften, die kontrolliert und kompetent vorgegangen seien und einen kühlen Kopf behalten hätten.

Vier Geiseln offenbar getötet

17.59 Uhr: Bei der Geiselnahme in einem jüdischen Lebensmittelgeschäft in Ost-Paris sind nach Angaben aus Polizeikreisen mindestens vier Geiseln getötet worden.

17.51 Uhr: Die von der Polizei erschossenen mutmaßlichen „Charlie Hebdo“-Attentäter sind noch schießend aus ihrem Unterschlupf in Dammartin-en-Goele gestürmt. Ein Mitglied der Spezialeinheiten, die gegen die beiden Geiselnehmer und Terrorverdächtigen eingesetzt waren, wurde verletzt.

17.48 Uhr: Beim Einsatz der Polizei gegen den Geiselnehmer im Osten von Paris sind mehrere Geiseln befreit worden. Auf Bildern sind mindestens vier Menschen in Zivil zu erkennen, die aus dem Geschäft an der Porte de Vincennes rennen. Sie wurden sofort von den Sondereinheiten der Polizei in Sicherheit gebracht. Der schwer bewaffnete Geiselnehmer in dem Geschäft für koschere Lebensmittel sei bei der Aktion der Polizei getötet worden, berichtet die Zeitung „Le Monde“ unter Berufung auf die Gendarmerie.

17.34 Uhr: In französischen Regierungskreisen wird bestätigt, dass die beiden mutmaßlichen Attentäter auf das Satireblatt „Charlie Hebdo“ bei der Erstürmung ihres Verstecks in Dammartin-en-Goele getötet wurden.

17.29 Uhr: Auch der Geiselnehmer in einem Geschäft für koschere Lebensmittel am Stadtrand von Paris ist tot. Das berichtet die Zeitung „Le Monde“ unter Berufung auf die Gendarmerie. Polizisten drangen in den Supermarkt ein, zuvor waren mehrere Explosionen zu hören. Mehrere Geiseln rannten aus dem Geschäft, wie AFP-Journalisten berichteten.

Polizei stürmt Versteck der Kouachi-Brüder

17.20 Uhr: Die beiden mutmaßlichen „Charlie Hebdo“-Attentäter sind bei dem Polizei-Einsatz nördlich von Paris getötet worden. Das verlautete am Freitag aus Ermittlerkreisen. Die Geisel der beiden mutmaßlichen Islamisten sei frei und unversehrt.

17.16 Uhr: Die Polizei hat auch bei der zweiten Geiselnahme im Osten von Paris zugegriffen. Im französischen Fernsehen waren vier Explosionen zu hören.

17.07 Uhr: Die Polizei hat die mutmaßlichen „Charlie-Hebdo“-Attentäter in der Druckerei nördlich von Paris angegriffen. Das berichten französische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Polizeiquellen.

16.59 Uhr: Aus dem Gebäude in Dammartin-en-Goele in dem sich das terrorverdächtige Brüder aufhalten soll, sind Schüsse und Explosionen zu hören, berichtet ein Reporter von Reuters. Rauch soll aus der Druckerei aufsteigen.

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16.47 Uhr: Der Geiselnehmer Amedy Coulibaly droht, Menschen zu töten, sollte die Polizei das rund 30 Kilometer entfernt liegende Versteck der Kouachi-Brüder in Dammartin-en-Goële stürmen.

16.24 Uhr: Paris macht „Charlie Hebdo“ zum Ehrenbürger der Stadt. Das gibt Bürgermeisterin Anne Hidalgo bekannt.

16.21 Uhr: Einer der beiden Terrorverdächtigen soll nach jemenitischen Angaben dort für das Terrornetzwerk Al-Kaida gekämpft haben. Der heute 34-jährige Said Kouachi sei bis 2012 im Jemen gewesen, sagten dortige Sicherheitsbeamte.

Damit bestätigten sich Hinweise aus den USA. Nach dortigen Geheimdienstinformationen war Said Kouachi vor einigen Jahren zum Training in den Jemen gereist. Nach jemenitischen Angaben soll er sich den Kämpfern des Terrornetzwerks während des Arabischen Frühlings im Jemen angeschlossen haben. Damals überrannte Al-Kaida Teile des Südens. Viele Studenten, die im Jemen Arabisch studierten, wurden der Unterstützung der Extremisten verdächtigt und 2012 abgeschoben. Darunter sei wahrscheinlich auch Said Kouachi gewesen.

15.04 Uhr: Das französische Innenministerium weist Medienberichte über zwei Tote bei der Geiselnahme im Osten von Paris zurück.

14.53 Uhr: Bei der Geiselnahme im Osten von Paris ist nach Angaben aus Polizeikreisen eine Person schwer verletzt worden. Sechs Menschen werden demnach als Geiseln gefangengehalten.

Schulen in Dammartin-en-Goele werden evakuiert

14.26 Uhr: Die Behörden in Dammartin-en-Goele haben mit der Evakuierung der Schulen begonnen. In einer Druckerei des Ortes haben sich die zwei mutmaßlichen Pariser Attentäter in verschanzt. Vize-Bürgermeister Thierry Chevalier sagte Reuters, die nächstgelegene Schule sei bereits geräumt worden. Die Maßnahme werde auf alle Schulen ausgeweitet. In dem Ort gibt es etwa 1000 Schulkinder.

14.20 Uhr: Bei der Geiselnahme im Osten von Paris sind Medienberichten zufolge mindestens zwei Menschen getötet worden.

13.52 Uhr: In dem jüdischen Supermarkt in Paris werden nach Angaben aus Polizeikreisen mehrere Geiseln genommen. Der Täter halte sie mit zwei Schusswaffen in Schach.

13.34 Uhr: Bei einer Schießerei in einem jüdischen Supermarkt im Osten von Paris wird nach Angaben aus Polizeikreisen eine Person verletzt.

13.25 Uhr: Die Spezialeinheiten, die die Druckerei in Dammartin umstellt haben, versuchen nach Angaben des französischen Innenministeriums, mit den Verdächtigen ins Gespräch zu kommen. Dies könne Stunden oder gar Tage dauern, heißt es.

Kouachi-Brüder waren zur Beobachtung ausgeschrieben

12.19 Uhr: Die beiden Hauptverdächtigen waren nach Worten von Bundesinnenminister Thomas de Maiziere im Schengen-Raum zur verdeckten Beobachtung ausgeschrieben. Sie seien im Informationssystem der Schengen-Staaten erfasst gewesen, sagt er in einem ARD-Interview laut Vorabmeldung.

12.07 Uhr: Innenminister der EU wollen am Sonntag in Paris über Maßnahmen zur Terrorbekämpfung diskutieren. Dabei geht es nach Angaben der EU-Kommission auch um den Umgang mit aus dem Westen stammenden Radikalen. An dem Treffen soll auch der Justizminister der USA teilnehmen.

10.44 Uhr: Das Innenministerium in Paris ist sich nach eigenen Angaben „so gut wie sicher“, dass es sich bei den Geiselnehmern um die beiden Hauptverdächtigen handelt.

10.16 Uhr: Die Staatsanwaltschaft dementiert den Bericht, wonach bei einer Schießerei in Dammartin ein Mensch getötet wurde.

Verdächtige nehmen Geisel in Dammartin

10.04 Uhr: Einer der Hauptverdächtigen besuchte im Jahr 2011 den Jemen für religiöse Studien, wie aus Geheimdienstkreisen verlautet. Dabei habe er sich auch mit dem später getöteten Islamisten Anwar Al-Awlaki getroffen.

10.02 Uhr: Bei der Schießerei in Dammartin wird dem Hörfunksender RTL zufolge mindestens ein Mensch getötet. Demnach gibt es auch zahlreiche Verletzte.

9.48 Uhr: Bei den beiden Verdächtigen, die in Dammartin aufgespürt wurden, handelt es sich Polizeikreisen zufolge um die mutmaßlichen Attentäter, die den Anschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ verübt haben sollen.

9.36 Uhr: Ein Reuters-Reporter sieht über einem Gewerbegebiet in Dammartin fünf Hubschrauber. Der Innenminister bestätigt, dass es in dem Ort einen Polizeieinsatz gibt.

9.32 Uhr: Polizeikreisen zufolge wird in Dammartin mindestens eine Geisel genommen.

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Donnerstag, 8. Januar:

- In Montrouge südlich von Paris wird am Morgen eine junge Polizistin von einem Mann erschossen. Zunächst ist nicht bekannt, ob es einen Zusammenhang mit dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ gibt.

- Die mutmaßlichen Attentäter überfallen im Departement Aisne nördlich von Paris eine Tankstelle, deren Besitzer alarmiert die Polizei.

- Die Polizei teilt mit, dass in dem nach dem Anschlag verwendeten Fluchtwagen ein Dutzend Molotow-Cocktails und zwei Dschihadisten-Flaggen gefunden wurden.

- Tausende von Sicherheitskräften sind im Einsatz, viele von ihnen durchkämmen die Gegend um die Tankstelle, wo die mutmaßlichen Täter zuletzt gesehen wurden.

- Ein Vertreter der USA gibt bekannt, die beiden Kouachi-Brüder stünden „seit Jahren“ auf der Liste von Terrorverdächtigen des US-Geheimdienstes; Said habe einige Monate ein Trainingslager der Extremistenorganisation Al-Kaida im Jemen durchlaufen.

Mittwoch, 7. Januar:

- Zwei mit Kalaschnikows bewaffnete und vermummte Täter stürmen gegen 11.30 Uhr das Gebäude im Herzen von Paris, in dem sich die Redaktionsräume von „Charlie Hebdo“ befinden.

- Im Eingangsbereich erschießen sie den Angestellten einer Reinigungsfirma, bevor sie in die Redaktion eindringen, wo gerade die wöchentliche Konferenz stattfindet. Sie töten mit einer Salve von Schüssen acht Mitglieder der Redaktion, unter ihnen den Zeitungschef Stéphane Charbonnier, genannt Charb. Getötet werden auch ein Polizist, der für den Schutz von Charb verantwortlich war und ein Besucher.

- Die Angreifer steigen in einen schwarzen Citroën und liefern sich einen Schusswechsel mit Polizisten in einem Streifenwagen. Ein bereits am Boden liegender, verletzter Polizist wird von einem der Angreifer kaltblütig erschossen.

- Nach einer Kollision geben die Attentäter den Fluchtwagen auf, bringen ein anderes Auto in ihre Gewalt und setzen die Flucht in Richtung Norden fort, wo sich ihre Spur zunächst verliert.

- Frankreich erhöht den Terroralarm für Paris und den Norden des Landes auf die höchste Stufe.

- Anti-Terror-Einheiten nehmen aufgrund von Fahndungshinweisen – unter anderem einem im ersten Fluchtauto gefundenen Personalausweis – Razzien in den nordwestlich von Paris gelegenen Städten Reims und Charleville-Mézières vor.

- Die Polizei gibt bekannt, dass drei Männer gesucht werden, unter ihnen zwei 32 und 34 Jahre alte Brüder: Chérif und Said Kouachi. Ein dritter Verdächtiger, der 18 Jahre alte Schwager eines der Brüder, stellt sich am Abend der Polizei.