Viele Flugzeuge defekt. Zusage an Nato nicht erfüllbar. Von der Leyen will mehr Geld

Berlin. Die Materialprobleme der Bundeswehr sind weitaus schwerwiegender als bisher bekannt. Wegen der Ausrüstungsmängel kann Deutschland zurzeit nicht alle seine Bündniszusagen an die Nato einhalten. „Bei den fliegenden Systemen liegen wir im Augenblick unter den vor einem Jahr gemeldeten Zielzahlen, was wir binnen 180 Tagen der Nato im Alarmfall zur Verfügung stellen wollen“, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) der „Bild am Sonntag“. Viele Probleme seien jahrelang „beiseitegeschoben“ worden. Die Beseitigung werde „mittelfristig mehr Geld kosten. Das wird sich absehbar auch im Etat niederschlagen.“

Bei der Luftwaffe sind nach einem Bericht des Verteidigungsministeriums, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, nur 38 von 89 Kampfjets des Typs Tornado und 24 von 56 Transportflugzeugen des Typs Transall einsatzbereit. Von den 83 CH-53-Transporthubschraubern sind nur 16 für Einsatz, Ausbildung oder Übungen verfügbar. Von 109 Eurofightern können nur 42 eingesetzt werden. Damit könnte die Bundeswehr im Ernstfall eines Angriffs etwa auf ein baltisches Nato-Mitglied zum Beispiel die 60 angemeldeten Eurofighter nicht stellen. Von der Leyen versicherte aber, dass die Bundeswehr alle Verpflichtungen erfüllen könne, „was die laufenden Einsätze sowie die kurzfristige Krisenreaktion“ betreffe.